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Stefanie Lück

Stefanie Lück

Der Schadpilz Blumeria graminis, Erreger des Getreidemehltaus, kann viele Gräserarten befallen und schädigen. Am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung untersuchen wir deshalb, welche Gene in der Wirtspflanze Gerste und im Pilz für die Abwehr respektive für die Besiedelung wichtig sind.
Anhand eines transienten Testverfahrens werden junge Gerstenblätter im Labor mittels einer Helium-Gasdruckkanone mit DNA-beschichteten Goldpartikeln beschossen, was zur Expression neuer Gene in einzelnen Zellen führt. Nach einer anschließenden Färbung erscheinen die transformierten Zellen im Lichtmikroskop grünlich blau und können somit leicht identifiziert werden. Zur Unterstützung der manuellen Auswertung wurde ein automatisches Hochdurchsatz Screeningsystem zur Analyse von Mikroskoppräparaten entwickelt. Ein computergesteuertes motorisiertes Mikroskop mit Digitalkamera nimmt hoch aufgelöste Farbbilder der Gerstenzellen auf und wertet sie anschließend aus.
Da es sich um ein biologisches System mit Schwankungen handelt, muss die automatische Auswertung stichprobenartig manuell kontrolliert werden. Hierfür wurde in Python eine Annotationssoftware entwickelt, welches dem Benutzer ein schnelles Betrachten und eventuelles Nachannotieren der gespeicherten Bilder ermöglicht. Eine besondere Herausforderung galt der Filterung von Bildduplikaten. Die Bilderfassung erlaubt eine Anzahl redundanter Aufnahmen, welche im automatischen Verfahren mithilfe einer Positionsliste beseitigt werden. Um den Gesamtablauf völlig unabhängig zu validieren, entschieden wir uns für eine Methode aus dem Bereich der Mustererkennung. Verschiedene Algorithmen zum Bildervergleich wurden getestet, sowie unterschiedliche Stufen der Bildskalierung zur Verbesserung der Laufzeit. Hier zeigen wir wie mittels Kreuzkorrelation die Unterscheidung von identischen Zellen zu sehr ähnlichen Zellen trotz unterschiedlicher Belichtung oder Verschiebung der Objekte gelingt.

Stefanie Lück

October 08, 2011
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Transcript

  1. Free Powerpoint Templates Page 1 Identifizierung von Mikroskop-FarbbilderDuplikaten Stefanie Lück

    Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung
  2. Free Powerpoint Templates Page 2 Das Gerste-Mehltau System Mehltau Befall

    Gesunde Pflanze • 150 Millionen Tonnen Gerste weltweit pro Jahr • Bedrohung durch Krankheiten und Schädlinge • Ernteeinbusse von 5- 40% durch Gerstenmehltau
  3. Free Powerpoint Templates Page 3 Lebenszyklus Gerstenmehltau auf Gerstenblätter 1.

    Tag 2. Tag 3-5. Tag 7. Tag 0. Tag http://www.phytomedizin.org/fileadmin/alte_Webseiten/dokumente/Fachinfo.pdf
  4. Free Powerpoint Templates Page 4 Identifizierung von Genen oder die

    Suche nach der Nadel im Heuhaufen Gen stumm schalten Kontrolle Gen 1 Gen 2 Gen 3 Normal anfällig Sehr anfällig Resistent Normal anfällig
  5. Free Powerpoint Templates Page 5 + Einbringen von Fremd-DNA in

    Gerstenblätter Gold und DNA Genkanone Gerstenblätter Mehltau Haustorium
  6. Free Powerpoint Templates Page 6 + Einbringen von Fremd-DNA in

    Gerstenblätter Gold und DNA Genkanone Gerstenblätter Mehltau 350 Blätter / Woche 10.000 Zellen / Woche Haustorium
  7. Free Powerpoint Templates Page 7 Ihlow, Alexander. PhD Thesis. Otto-von-Guericke-Universität

    Magdeburg; 2006. Ein Hochdurchsatz-Screeningsystem zur Objekterkennung in Mikroskop-Farbbildern im Rahmen der Analyse pflanzlicher Pathogenresistenz. Einsatz eines automatischen Hochdurchsatz- Screeningsystems (Marvin)
  8. Free Powerpoint Templates Page 9 Problem Bildduplikate • Normalerweise durch

    eine Positionsliste aussortiert • 100.000 Bilder in der Datenbank
  9. Free Powerpoint Templates Page 10 Problem Bildduplikate • Normalerweise durch

    eine Positionsliste aussortiert • 100.000 Bilder in der Datenbank
  10. Free Powerpoint Templates Page 11 Methoden zur Identifizierung von Bildduplikaten

    1. Spektrale Merkmale (Fourier-Transformation) 2. RGB Histogramm 3. Korrelationskoeffizient 4. Normalisierte 2D – Kreuzkorrelation
  11. Free Powerpoint Templates Page 12 1. Fast Fourier Transform (FFT)

    Umwandlung von Helligkeits- und Farbinformationen in Frequenzen. Pseudo Code: • Extrahiere RGB Werte (PIL) • Fast Fourier Transfomation (Numpy) • Bestimmung der Differenz (0 = identisch)
  12. Free Powerpoint Templates Page 15 2. Histogramm Häufigkeitsverteilung der Intensitätswerte

    einzelner Farbkanäle. Pseudo Code: • Histogramme für RGB Werte (Numpy) • Bestimmung der Differenz (0 = identisch)
  13. Free Powerpoint Templates Page 18 3. Korrelationskoeffizient (Pearson) Grad des

    linearen Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalen (RGB Werte). Pseudo Code: • Extrahiere RGB Werte (PIL) • Schwarz Weiß Umwandlung (PIL) • Pearson (Scipy) • Schwellenwert R > 0.93 (empirisch)
  14. Free Powerpoint Templates Page 21 4. 2D Kreuzkorrelation Zwei dimensionale

    Korrelation. Pseudo Code: • Extrahiere RGB Werte (PIL) • Konvertiere RGB Werte in Schwarz Weiss via W3C Luminanz (Scipy) • Normalisiert mittels z-Score Transformation • Akkurate 2D Kreuzkorrelation (Scipy) • Schwellwert KK > 90 % (empirisch)
  15. Free Powerpoint Templates Page 23 Unterschiedliche Bilder Ähnliche Bilder Kreuzkovarianz

    Kreuzkovarianz Kreuzkovarianz Unterschiedliche Bilder Kreuzkovarianz Ähnliche Bilder
  16. Free Powerpoint Templates Page 26 Fazit • Korrelationskoeffizient Schnell Belichtungsunterschiede

    Bildverschiebung • Histogramm Schnell Bildverschiebung Belichtungsunterschiede • FFT Schnell Belichtungsunterschiede Bildverschiebung Nicht akkurat • Kreuzkorrelation Belichtungsunterschiede Bildverschiebung Sehr zeitintensiv (kompensiert durch Skalierung)