Upgrade to Pro — share decks privately, control downloads, hide ads and more …

Norddeutsches Tiefland

Norddeutsches Tiefland

für Memrise-kurs "Deutschlands Geographie" www.memrise.com

Convallaria

April 11, 2015
Tweet

Other Decks in Education

Transcript

  1. Das nordöstliche Tiefland Warum sieht Deutschland so aus? Eine Geschichte

    des nordöstlichen Tieflandes Diese Präsentation erzählt die Entstehungsgeschichte der norddeutschen Gebiete, die wir schon gelernt haben bzw. noch lernen möchten und gehört inhaltlich zu Lektion 1 und 3. Sie ist nicht unbedingt notwendig, sondern soll ein Verständnis vermitteln. Viel Spaß beim Lernen!
  2. Das nordöstliche Tiefland • geprägt durch pleistozäe Vereisung (Pleistozän: 2,588

    Mio. Jahren bis 9.660 ± 40 Jahre v. Chr.) • Nacheiszeitliche Meeresspiegelschwankungen prägten die Küstenstriche • im Süden (am Mittelgebiergsrand) durch einen Lößstreifen abgeschlossen (Agrarwirtschaftliche Bedeutung!)
  3. Kaltzeiten Norddeutschland Heutzutage spricht man nicht mehr von Eiszeit, da

    dieser Begriff synonym für Eiszeitalter (=Eis an den Polen, wie zur Zeit) verwendet wird. Eine Kaltzeit hat Temperaturen unter dem Durchschnitt. Für unser jetziges Erdzeitalter im Quartär wird auch der Begriff Glazial verwendet. Versuche die Überreste einer sog. glazialen Serie in der physischen Geographie Norddeutschlands zu erkennen: • eine Grundmoräne mit einem Zungenbecken • eine Endmoränenkette, die sich bogenförmig um das Zungenbecken legt • ein Schotterfeld oder eine Sanderebene vor der Endmoränenkette • ein Urstromtal, in dem die Schmelzwässer der Gletscher abflossen Wikimedia
  4. Kaltzeiten Norddeutschland Hier die maximale Eisausdehnung von drei prägenden Kaltzeiten:

    • rote Linie = Eisrandlage der Weichsel-Kaltzeit (vor 115.000 bis 11.700 Jahren) • gelbe Linie = Eisrandlage der Saale- Kaltzeit (vor ca. 300.000 bis 130.000 Jahre) • blaue Linie = Eisrandlage der Elster- Kaltzeit (vor ca. 400.000 bis 320.000 Jahren) Wir beginnen mit der jüngsten Kaltzeit. Wikimedia
  5. Weichsel-Kaltzeit • letzte Kaltzeit, begann vor 115.000 Jahren und endete

    vor 11.700 Jahren • Ausdehnung bis Halbinsel Jütland (quasi dänischisches Festland) Versuche die Überreste einer sog. glazialen Serie für die Weichsel- Kaltzeit zu erkennen! Die rote Linie zeigt die maximale Eisausdehnung. (vor ca. 24.000 – 22.000 Jahre)
  6. Weichsel-Kaltzeit • umzog das Becken der heutigen Ostsee und gestaltete

    dieses • bildete das nordöstliche Jungmoränenland mit typischen glazialen Landformen • flachewellige Grundmoräne bilden die Bodden • Nördlichen/Baltischen Landrücken = Endmoränenkette • untere Elbe = Urstromtal
  7. Urstromtäler Urstromtäler bilden sich nicht zwangsweise. In Deutschland lagen die

    Gletscher vor ansteigendem Gelände. Die Schmelzwasser konnten weder nach Süden noch nach Nord-Osten abfließen, wo noch der Gletscher lag. Daher sammelte sich das Wasser und bahnte sich parallel zum Eisrand einen Weg nach Nordwesten in das Becken der späteren Nordsee. Dabei trugen sie viel Material ab und es entstanden die großen sichtbaren Täler, die teilweise noch heute von Flüssen verwendet werden.
  8. Urstromtäler Eine Kaltzeit hat verschiedene Stadien oder Phasen, in denen

    die Eisfläche nach dem abschmelzen wieder wächst. Die Eisvorstöße können verschiedene Größen haben. Daher haben wir um Berlin einen Komplex aus verschiedenen Urstromtälern. Der nördliche Landrücken entstand auch in verschiedenen Phasen. Die Seen darin sind glaziale Schmelzwasserseen.
  9. Urstromtäler „Urstromtäler, ob sandig oder vermoort, stellten im Mittelalter erhebliche

    Verkehrshindernisse dar. Daher bündelten sich die Handelswege an Engstellen, an denen man das Tal vergleichsweise bequem überqueren konnte. Die Engstellen waren daher ein bevorzugter Ort für Stadtgründungen und Burganlagen. Beispiele aus Brandenburg sind Berlin, Fürstenwalde, Luckenwalde und Baruth/Mark sowie aus Niedersachsen Vorsfelde und das Schloss Wolfsburg.“ (wikipedia)
  10. Saale - Kaltzeit • vorletzte Eiszeit (vor 300.000 bis 130.000

    Jahren) • Ausdehnung bis Rheinmündung und Mittelgebirgsrand • formte das Atmoränengebiet des Nordwestens, dessen glaziale Formen schon teilweise verwittert sind
  11. Warthestadium = Letzte Phase der Saale-Kaltzeit mit deutlich weniger Ausdehnung

    (vor ca.150-130.000 J.) Versuche die Überreste einer sog. glazialen Serie für das Warthestadium der Saale-Kaltzeit zu finden! Die orange Linie zeigt die maximale Eisausdehnung der Warthe-Phase, die gelbe der gesamten Kaltzeit.
  12. Warthestadium • hinterließ den südlichen Landrücken oder Flämingzug • die

    Grundmoräne wurde von der Weichsel-Eiszeit überprägt (110.000 Jahre später) = Letzte Phase der Saale-Kaltzeit mit deutlich weniger Ausdehnung (vor ca.150-130.000 J.)
  13. Sander Sander entstehen in der Ebene hinter den Endmoränen. Das

    Schmelzwasser wird langsamer und die mitgetragenen Sande und Kiese lagern sich ab. Sie liegen zwischen Endmoräne und Urstromtal als geneigte Ebene. Trockene Urstromtäler, Endmoränen und Sander sind nicht sehr nährstoffreich. Auf ihnen finden sich Kieferheiden (Altmark, Niederlausitz) oder atlantische Heiden (Lüneburger Heiden). Für Ackerbau sind sie wenig geeignet (außer Kartoffeln).
  14. Marschland In Nordwestdeutschland unterscheidet man diese nährstoffarmen Gebiete (Geest) von

    den nährstoffreicheren Marschen, die nacheiszeitlich durch angeschwemmte Sedimente entstanden.
  15. Ostseeküste • Die flachwellige Grundmoräne sind Grundlage der Bodden •

    Förden (schmale Meeresbuchten z.B. bei Kiel) entstanden aus Gletscherzungen und Rinnen • in der Folge eigenen sich Förden besser als Häfen • Westwinde haben seit der Kaltzeit die Küste weiter verändert • Im Westen wird Material abgetragen und im Osten abgelagert • Beispiele sind Hiddensee (links) und Darß
  16. Quellen sind: Das Gesicht der Erde – Brockhaus Taschenbuch der

    physischen Geographie, unter Leitung von Prof. Dr. E. Neef, VEB Brockhaus Verlag Leipzig 1962 Heimat und Welt Band 1, H. Birkenfeld et al., Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig 1991 diverse wikipedia-artikel alle Bilder sind direkt oder auf Grundlage von Bildern der Wikimedia Foundation Inc. Copyright (c) 2015 Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document under the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.2 or any later version published by the Free Software Foundation; with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover Texts. A copy of the license is included in the section entitled "GNU Free Documentation License".