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Cad/Cam - Vortrag

GermanCrownClub
June 07, 2013
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Cad/Cam - Vortrag

GermanCrownClub

June 07, 2013
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  1. Szenario zur Entwicklung des Szenario zur Entwicklung des Zahntechnikerhandwerks Zahntechnikerhandwerks

    unter dem Einfluss unter dem Einfluss von CAD von CAD- -/CAM /CAM- -Technologien Technologien Zahntechniker Zahntechniker- -Innung Rhein Innung Rhein- -Main, Main, 27. Mai 2011 27. Mai 2011 ® Weidhüner & Partner Beratende Volks- und Betriebswirte Dipl.-Betriebswirt Werner Weidhüner Weidhüner & Partner 77933 Lahr Tel.: 07821-983298 Fax: 07821-983296 e-Mail: [email protected]
  2. Marktsituation Marktsituation ©Weidhüner & Partner 1. 1. Umsatz des Zahntechnikerhandwerks,

    Umsatz des Zahntechnikerhandwerks, 2. 2. die verwendeten Gerüstwerkstoffe, die verwendeten Gerüstwerkstoffe, 3. 3. die Mengen an Kronen die Mengen an Kronen- - und Brückengliedern, und Brückengliedern, 4. 4. die Gewinnsituation der zahntechnischen Unternehmen, die Gewinnsituation der zahntechnischen Unternehmen, 5. 5. die Produktivität die Produktivität
  3. ©Weidhüner & Partner Umsatz ZE in Deutschland 2010 Umsatz ZE

    in Deutschland 2010 (jeweils ohne MwSt.) (jeweils ohne MwSt.) Quelle: VDZI, AOK, eigene Erhebungen Ausgaben GKV ZE Ausgaben GKV ZE 2,9 Mrd. € 2,9 Mrd. € Ausgaben PKV und Privatanteile ZE Ausgaben PKV und Privatanteile ZE 2,2 Mrd. € 2,2 Mrd. € (ca. 43%) (ca. 43%) Gesamt Gesamt- -Umsatz ZE 2010 Umsatz ZE 2010 ca. ca. 5,1 Mrd. € 5,1 Mrd. € Gegenüber Vorjahr Gegenüber Vorjahr + 3,8% + 3,8%
  4. ©Weidhüner & Partner Marktanteile 2010 Marktanteile 2010 (jeweils ohne MwSt.)

    (jeweils ohne MwSt.) Quelle: KZBV-Jahrbuch 2010, Stat. Bundesamt, eigene Erhebungen Gewerbliche Labore Inland Gewerbliche Labore Inland ca. 62% = ca. 3,2 Mrd. € ca. 62% = ca. 3,2 Mrd. € Auslandszahnersatz*) Auslandszahnersatz*) ca. 10% = ca. 0,5 Mrd. € ca. 10% = ca. 0,5 Mrd. € Praxislabore Praxislabore ca. 28% = ca. 1,4 Mrd. € ca. 28% = ca. 1,4 Mrd. € *) zu Inlandspreisen
  5. ©Weidhüner & Partner Marktanteile 2010 Gerüstwerkstoffe Marktanteile 2010 Gerüstwerkstoffe (Einheiten)

    (Einheiten) Quelle: Gfk HealthCare, Nürnberg 12,4% 31,0% 56,2% 0,4% NEM EM Zirkon andere
  6. ©Weidhüner & Partner Marktanteile 2010 Gerüstwerkstoffe Marktanteile 2010 Gerüstwerkstoffe Quelle:

    [1] Auskunft Bego Medical vom 29.09.2010 Außer bei Implantaten spielt Titan bei der Frästechnik als auch im Selective-Laser-Melting–Verfahren (SLM) zur Herstellung von Kronen und Brücken kaum noch eine nennenswerte Rolle. So wird z.B. bei Bego Medical, Bremen, [1] in Wachs gefräst und danach gegossen.
  7. ©Weidhüner & Partner Mengenabsatz Kronen Mengenabsatz Kronen- - und Brückenglieder

    2010 und Brückenglieder 2010 Quelle: W&P-Marktforschung Insgesamt wurden in Deutschland 2010 rund 13 Mio. Kronen- und Brückenglieder hergestellt (einschl. Teleskop-Primär- und Sekundärkronen) EM-Gerüste: ca. 31% = 4,1 Mio. Einheiten, davon Gusstechnik: ca. 98% = 4,0 Mio. Einheiten, davon SLM-Technik: ca. 2% = 0,1 Mio. Einheiten, NEM-Gerüste: ca. 56% = 7,3 Mio. Einheiten, davon Gusstechnik: ca. 55% = 4,0 Mio. Einheiten davon Frästechnik: ca. 30% = 2,2 Mio. Einheiten davon SLM-Technik: ca. 15% = 1,1 Mio. Einheiten Vollkeramische CAD-/CAM-Gerüste: ca. 12% = 1,6 Mio. Einheiten Von insgesamt 13 Mio. Kronen- und Brückengliedern wurden 2010 bereits rund 5 Mio Einheiten (= 38,5%) im CAD-/CAM-Verfahren hergestellt.
  8. ©Weidhüner & Partner Gewinnsituation Gewinnsituation der zahntechnischen Unternehmen der zahntechnischen

    Unternehmen 2009/2010 2009/2010 (W&P (W&P- -Betriebsvergleich 2010) Betriebsvergleich 2010)
  9. ©Weidhüner & Partner I. Labor Gesamt in % Labor Ø

    höchst. Wert niedrigst. Wert 2009 2010 2009 2010 2009 2010 Umsatzveränd. z. Vorjahr (Index) 104,3 106,6 119,7 120,8 83,6 90,2 ERLÖSE LABOR GESAMT 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Materialverbrauch 11,8 11,5 16,2 18,8 7,4 8,4 Rohertr. aus Mat.Erlösen 6,2 7,2 9,9 12,4 1,9 3,6 Fremdleistungen 1,4 1,4 10,9 7,4 0,0 0,0 NETTO-LABORLEISTUNG 80,6 80,1 86,3 85,6 70,8 70,2 Kundenskonti 1,9 2,0 2,8 2,9 0,6 0,8 Verbrauchsmaterial 5,2 4,7 8,5 6,2 3,3 3,1 Kosten Warenabgabe 0,3 0,2 2,2 1,0 -0,2 0,0 variable Energiekosten 0,2 0,2 0,3 0,5 0,1 0,1 DECKUNGSBEITRAG I 73,1 73,0 80,4 79,6 60,9 62,7 direkt zur. Personalkosten 29,3 27,7 39,9 42,0 20,3 21,8 DECKUNGSBEITRAG II 43,8 45,3 58,2 56,7 31,5 30,6 zurechenb. kalk. Zinsen 1,1 1,1 2,6 2,0 0,2 0,5 zurechenb. kalk. AfA 1,9 1,8 7,4 4,7 0,0 0,0 DECKUNGSBEITRAG III 40,8 42,5 53,8 52,5 28,4 28,9 restl. Personalkosten 12,6 13,1 21,3 19,8 5,0 3,1 U-Lohn/Gf-Gehalt 9,1 8,7 18,6 20,7 4,1 3,5 restl. kalk. AfA 0,7 0,6 2,4 1,5 0,0 0,1 Pachten/Mieten 4,0 3,6 8,4 7,8 1,5 1,6 restl. Fixkosten 14,2 15,1 24,3 24,7 4,1 8,9 ERGEBNIS AUS LEISTUNG +0,3 1,4 12,0 15,0 -12,1 -8,4 Rohertr. aus Mat.Erlösen 6,2 7,2 9,9 12,4 1,9 3,6 BETRIEBSERGEBNIS +6,4 8,6 +20,1 21,2 -6,1 -2,2 (Sicherheitsspanne in %) +8,5 11,7 +28,5 30,6 -14,5 -2,9 Saldo neutrales Ergebnis +3,3 2,8 +20,9 16,5 -3,1 -2,4 UNTERNEHMENSERGEBNIS +9,8 11,4 +23,0 24,3 -0,4 -3,6 W&P-Betriebsvergleich 2010 ©Weidhüner & Partner
  10. Produktivität im Betriebsvergleich Jahreswerte 2010 Leistung in Euro/h nach Abteilungen

    46,47 75,82 26,38 40,12 52,00 23,60 75,56 108,73 44,01 67,18 98,30 43,82 59,06 91,79 23,11 103,42 186,49 57,38 0,00 20,00 40,00 60,00 80,00 100,00 120,00 140,00 160,00 180,00 200,00 AV KST EM KER MG CAD/CAM Durchschn. Höchst Niedrigst ©Weidhüner & Partner
  11. Produktivität entsteht, wenn Produktivität entsteht, wenn Techniker... Techniker... • •

    in einem festen Rhythmus in einem festen Rhythmus • • mit hoher Arbeitsteilung mit hoher Arbeitsteilung • • gleichartige Arbeiten gleichartige Arbeiten • • ohne Störung und Unterbrechung ohne Störung und Unterbrechung • • ohne Leerlaufzeiten ohne Leerlaufzeiten • • in gemäßigtem Tempo in gemäßigtem Tempo erledigen. erledigen. ©Weidhüner & Partner Produktivität = Leistung : Zeit Produktivität = Leistung : Zeit
  12. Szenario ©Weidhüner & Partner Die Zukunft des Zahntechnikerhandwerks wird durch

    CAD-/CAM-Technologien weiter nachhaltig beeinflusst werden. Dies ergibt sich bereits aus der bisherigen Entwicklung des Anteils der CAD-/CAM- gefertigten zahntechnischen Einheiten. Waren es 2005 noch ca. 10% (allein 7% Vollkeramik) aller Kronen- und Brückenglieder, die CAD-/CAM gefertigt wurden, betrug der Anteil im Jahr 2010 bereits knapp 39%; d.h. die Mengenentwicklung hat sich in 4 Jahren fast vervierfacht. Dieses Wachstum wird sich jedoch verlangsamen; innerhalb der nächsten 5 Jahre wird mit einer Verdoppelung des Anteils der CAD-/CAM- gefertigten Einheiten (also knapp 80% im Kronen- und Brückenbereich) gerechnet.
  13. Szenario ©Weidhüner & Partner Auch die Produktpalette ist heute wesentlich

    umfangreicher: neben Kronen- und Brückengliedern zur Verblendung (bis zu 14 Gliedern) werden Veneers, Vollkronen, Teleskope, Langzeitprovisorien, Abutments, Stegkonstruktionen und Brückengerüste für Implantate gefräst.
  14. Szenario ©Weidhüner & Partner Die Beeinflussung findet im wesentlichen auf

    folgenden Ebenen statt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): 1. Mitarbeiteraus- und Weiterbildung, 2. Optimierung der Ablauforganisation (Prozessoptimierung), 3. Investitionsverhalten, 4. Materialvielfalt, 5. Outsourcing (Fremdfertigung), 6. Preispolitik/Kalkulation, 7. Kundeneinbindung in den Workflow.
  15. Mitarbeiter- Aus- und Weiterbildung ©Weidhüner & Partner Die zahntechnische Schulausbildung

    zum Gesellen oder Meister wird sich vermutlich nur marginal ändern. Denn bevor ein(e) Mitarbeiter(in) eine CAD-Bearbeitung vornehmen kann, muss er (sie) über fundamentale Kenntnisse der Zahntechnik, insbesondere im manuellen Bereich, verfügen. Die Weiterbildung zur digitalen Konstruktion wird in den Betrieben erfolgen. Dazu gehört zwingend die Einweisung in den Workflow sowie in die Auftragsverwaltung. Hier werden Mitarbeiter(innen) aus dem Edelmetallbereich bevorzugt werden, die bereits Erfahrungen im Umgang mit PCs aufweisen. Ebenso wird die Vermittlung von Kenntnissen über Arbeitsgänge und Arbeitszeitwerte erforderlich werden. Das nachfolgende Beispiel zeigt dies bei einer Inhouse-Produktion:
  16. Mitarbeiter- Aus- und Weiterbildung ©Weidhüner & Partner Industrie-Frässystem Aktivzeiten in

    min Kronengerüst NEM/Titan NEM/Titan Zirkon Zirkon Titan/NEM/Zirkon/Poly. Arbeitsschritte Aktivzeiten in min pro Krone Aktivzeiten in min pro 3-gl. Brücke Aktivzeiten in min pro Krone Aktivzeiten in min pro 3-gl. Brücke Rüstzeiten in min pro Losgröße (t r ) Einspannen/Scannen 2 3 2 3 10 CAD-Konstruktion (Modellation) 3 10 3 10 Übergabe CAM 2 2 2 2 Stege entfernen nach dem Fräsen 0,5 1 0,5 1 Gerüst aufpassen/Nacharbeiten 1 1 3 6 Summe Aktivzeiten 8,5 17 10,5 22 10 Bei „kleineren“ Maschinen liegen die Arbeitszeitwerte ca. 15-20% höher.
  17. Prozessoptimierung ©Weidhüner & Partner Gegenüber den im vorhergehenden Abschnitt genannten

    Arbeitzeitwerten werden für die traditionelle Gusstechnik folgende Zeiten benötigt: lfd.Nr. BEBNr Leistung TaetNr Tätigkeit min 541 102122 Krone gegossen, für Keramik-Vollvblendung 1165 NEM/Ker modellieren 10,00 542 1166 NEM/Ker anstiften 1,00 543 1167 NEM/Ker einbetten 3,00 544 1168 NEM gießen 2,00 545 1169 NEM ausbetten 3,00 lacken Stumpf vorbereiten 1,00 546 1182 Stumpf ausblocken etc. 1,00 547 1188 NEM ausarb 10,00 Summe 31,00 31,00 min Einzelzeiten Kronengerüst, NEM gegossen, für Vollverblendung einschl. 12% Verteil-u.Erholzeiten, LG 100% = Gesamtzeit:
  18. Prozessoptimierung ©Weidhüner & Partner Die Kapazität der Fräsmaschinen wird determiniert

    durch die Fräszeiten. Da aber schon seit geraumer Zeit Stapelverfahren mit automatischem Werkzeugwechsel und automatischer Materialzufuhr zur Verfügung stehen, wird somit bei Maschinen, die sowohl NEM als auch Zirkon, Glaskeramiken, Kunststoffe und Wachs etc. verarbeiten können, mindestens ein Zwei-Schicht-Betrieb möglich. Damit wird der einzelne Betrieb kaum mit Kapazitätsengpässen konfrontiert werden. Das heißt dann aber, dass für die CAD-/CAM-Produktion nur etwa ein Drittel der manuellen Zeit benötigt wird im Vergleich zur traditionellen Gusstechnik. Dies wird zwangsläufig zu einem Abbau von Arbeitsplätzen bei unverändertem Umsatzniveau führen müssen.
  19. Prozessoptimierung ©Weidhüner & Partner Allerdings bedeutet dies keineswegs, dass Betriebe,

    die diese Investitionen nicht vornehmen können oder wollen, an Wettbewerbsnachteilen zu leiden hätten. Die Grafik über die Produktivitäten zeigt ein Verbesserungspotenzial von mindestens 50% im Vergleich zwischen den Branchendurchschnittswerten und den Benchmarks.
  20. Investitionsverhalten ©Weidhüner & Partner Die Höhe der Investitionen hängt natürlich

    von der Ausstattung ab. Werden nur Scanner verwendet zur Datenübertragung an externe Produktionszentren (Fräs-, Schleif- oder SLM-Verfahren), so bewegen sich diese Investitionen zwischen ca. € 10.000 und ca. € 38.000 (z.B. für einen offenen Scanner, einschl. PC und Software).
  21. Investitionsverhalten ©Weidhüner & Partner Soll dagegen die Produktion im eigenen

    Labor (Inhouse) erfolgen, so sind grundsätzlich zwei Varianten zu unterscheiden: 1. die Herstellung von keramischen Gerüsten, Vollkronen und Veneers aus Zirkon und Glaskeramiken; hier beginnt die Investitionshöhe für eine Vollversion (also Schleifmaschinen, ppu-unabhängig) ab ca. € 50.000 einschl. Sinterofen, PC und Software. 2. die Herstellung weiterer zahntechnischer Produkte aus Zirkon, NEM, Titan, Kunststoffen und Wachs etc.; hier liegen die System-Investitionshöhen zwischen ca. € 100.000 und € 600.000.
  22. Investitionsverhalten ©Weidhüner & Partner Unabhängig von der Investitionshöhe ist festzustellen,

    dass nur in seltenen Fällen vor der Entscheidung eine Investitionsrechnung erstellt wird. In der Mehrzahl überwiegt die „Technikbegeisterung“ gegenüber ökonomischen Beurteilungen. Gelegentlich wird auch auf Hersteller-Investitionsrechnungen vertraut, die sich jedoch bei genauerer Betrachtung überwiegend als falsch herausstellen. Dabei ist zu beachten, dass CAD-/CAM-hergestellte Produkte bisherige, mit der Gusstechnik produzierte Einheiten i.d.R. substituiert (kannibalisiert) werden, sodass in der Investitions- bzw. Amortisationsrechnung nur die Differenzdeckungsbeiträge pro Stück zu berücksichtigen sind. Dies führt naturgemäß zu deutlich höheren Break-Even-Mengen.
  23. Grafische Darstellung des Break Grafische Darstellung des Break- -Even Even-

    -Umsatzes Umsatzes Umsatz 0 Verlustzone Gewinnzone Break-Even Fixkosten Umsatzkurve Gesamtkostenkurve Kosten ©Weidhüner & Partner Sicherheitsspanne Sicherheitsspanne
  24. Materialvielfalt ©Weidhüner & Partner Waren es zu den Anfängen der

    Digitalisierung im wesentlichen die verarbeiteten Werkstoffe Titan und Zirkon, gibt es heute kaum einen in der Zahntechnik verwendeten Werkstoff, der nicht im CAD-/CAM- Verfahren bearbeitet werden kann. Die Marktanteile für Zirkon und NEM werden zu Lasten der Edelmetalle weiter steigen. Insbesondere im NEM-Bereich wird das SLM-Verfahren weitere Marktanteile gewinnen, da es materialschonender ist als die Frästechnik. Im Bereich der Vollkeramik wird die klassische Verblendtechnik zunehmend an Bedeutung verlieren zu Gunsten von geschliffenen Vollkronen aus Infiltrations- und Glaskeramiken, die nahezu jeden ästhetischen Bedürfnissen angepasst werden können.
  25. Outsourcing (Fremdfertigung) ©Weidhüner & Partner Das Outsourcing zahntechnischer Leistungen –

    im wesentlichen in der Kronen- und Brückentechnik – wird für die Labore zunehmen, die nicht über eigene CAM-Einrichtungen verfügen. Die gescannten Modelle werden im Labor bearbeitet und als digitaler Datensatz externen Fertigungszentren elektronisch übermittelt. Innerhalb von 72 Stunden erhält das Labor die fertigen Kronen oder Brücken als Gerüste oder Vollkronen zurück. Die Passgenauigkeit gilt heute als sehr gut. Dabei gelten auch hier die Bedingungen der Substitution von Produkten, insbesondere im NEM-Bereich.
  26. Outsourcing (Fremdfertigung) ©Weidhüner & Partner In mehr als 80% der

    Scanner-Anwender ist zu beobachten, dass das Outsourcing ohne Rücksicht auf die eigenen Kapazitäten vorgenommen wird und somit eine Verschlechterung des Betriebsergebnisses in Höhe der Fremdbezugskosten in Kauf genommen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die wenigsten Labore ihre direkten Stückkosten (ohne Gemeinkostenverrechnung!) und Stückdeckungsbeiträge kennen, und somit Vergleichsrechnungen zwischen Eigen- und Fremdfertigung nicht anstellen können.
  27. Outsourcing (Fremdfertigung) ©Weidhüner & Partner Dabei macht die Auslagerung durchaus

    Sinn, weil dadurch fixe (Personalkosten) in variable (auftragsabhängige) Kosten umgewandelt werden können, vorausgesetzt, die Personalkapazität im eigenen Produktionsbereich wird reduziert.
  28. Preispolitik/Kalkulation ©Weidhüner & Partner Im Bereich Zirkon ist die Zahntechnik

    in Deutschland die vermutlich weltweit einzige Branche, die es fertig bringt, in der Wachstumsphase des Lebenszyklus dieser Produkte die Preise zu senken. Dies liegt im wesentlichen an bereits heute vorhandenen Überkapazitäten an CAD-/CAM- Maschinen und dem damit verbundenen Preiswettbewerb. Dieser Preiswettbewerb wird sich in der Zukunft weiter verschärfen. Ein weiterer Grund dürfte häufig die fehlende Kalkulation sein, sodass das Labormanagement keine Informationen über Stück- und Stundendeckungsbeiträge hat. Diese Daten müssen aber zukünftig vorhanden sein, um weitere Prozessoptimierungen zu betreiben.
  29. 213,87% 213,87% 60,14 60,14 1.804,1 1.804,1 ∑ Selbstkosten 35,27 35,27

    1.058,1 1.058,1 ∑ restl. Fixkosten 24,87 24,87 746,0 746,0 ∑ Herstellkosten 2,16 2,16 64,7 64,7 ∑ kalkulatorische AfA und Zinsen 22,71 22,71 681,3 681,3 ∑ Teilkosten Bezugsgröße ! Bezugsgröße ! 19,16 19,16 574,8 574,8 ∑ ∑ Techniker Techniker- - Personalkosten Personalkosten 19,97% 19,97% 3,55 3,55 106,5 106,5 ∑ ∑ variable Kosten variable Kosten (=Grenzkosten) (=Grenzkosten) Kalkulations Kalkulations- - aufschlag aufschlag in % in % Anwesenheits Anwesenheits- - Stunden: 30.000 Stunden: 30.000 = €/h = €/h TEuro TEuro Kosten Kosten ©Weidhüner & Partner Ermittlung der Gemeinkostenzuschläge Ermittlung der Gemeinkostenzuschläge (Vollkosten) (Vollkosten) Kalkulation Kalkulation
  30. ©Weidhüner & Partner Beispiel-Kalkulations-Verrechnungssätze Beispiel Beispiel- -Kalkulations Kalkulations- -Verrechnungssätze Verrechnungssätze

    60,14 €/h EM 61,47 €/h KER 51,17 €/h AV Vollkostensätze (mit Gemeinkostenverrechnung) 19,45 €/h 19,16 €/h 16,47 €/h Lohnkostensätze (ohne Gemeinkostenverrechnung) Kalkulation Kalkulation
  31. ©Weidhüner & Partner Euro % Erlöse Material Anzahl Glieder 1,00

    Preis/Glied 10,13 10,13 Erlöse Leistung 172,57 Zielpreis gesamt 182,70 100,0% - Materialeinsatz NEM Anzahl Glieder 1,00 Preis/Glied 2,01 2,01 1,1% - Verbrauchsmaterial 15,52 8,5% = Deckungsbeitrag I 165,18 90,4% - Technikerpersonalkosten Fertigungszeit in min AV 31,00 Vollkostensatz AV €/h 51,17 26,44 14,5% Fertigungszeit in min Guss 34,00 Vollkostensatz EM €/h 60,14 34,08 18,7% Fertigungszeit in min KER 60,00 Vollkostensatz KER €/h 61,47 61,47 33,6% Summe Lohn- und Gemeinkosten 121,99 66,8% = Gewinn pro Stück 43,19 23,6% Vollkosten-Kalkulation (Vollverblendung) MK-Krone, NEM, kpl.
  32. Grafische Darstellung des Break Grafische Darstellung des Break- -Even Even-

    -Umsatzes Umsatzes Umsatz 0 Verlustzone Gewinnzone Break-Even Fixkosten Umsatzkurve Gesamtkostenkurve Kosten ©Weidhüner & Partner Sicherheitsspanne Sicherheitsspanne
  33. Gewinnoptimale Kalkulation Gewinnoptimale Kalkulation mit Deckungsbeiträgen mit Deckungsbeiträgen Ermittlung Ermittlung

    des gewinnoptimalen Mindestpreises des gewinnoptimalen Mindestpreises ©Weidhüner & Partner
  34. ©Weidhüner & Partner Kalkulation Kalkulation „ „MK MK- -Krone Krone“

    “ nach Deckungsbeitr nach Deckungsbeiträ ägen gen Euro % Erlöse Material Anzahl Glieder 1,00 Preis/Glied 10,13 10,13 Erlöse Leistung 172,57 Zielpreis gesamt 182,70 100,0% - Materialeinsatz NEM Anzahl Glieder 1,00 Preis/Glied 2,01 2,01 1,1% - Verbrauchsmaterial 15,52 8,5% = Deckungsbeitrag I 165,18 90,4% - Technikerpersonalkosten Fertigungszeit in min AV 31,00 Lohnkostensatz AV €/h 16,47 8,51 4,7% Fertigungszeit in min Guss 34,00 Lohnkostensatz EM €/h 19,16 10,86 5,9% Fertigungszeit in min KER 60,00 Lohnkostensatz KER €/h 19,45 19,45 10,6% = Deckungsbeitrag II pro Stück 126,36 69,2% Summe Fertigungszeiten 125,00 DB II/h 60,65 DB-Kalkulation (Vollverblendung) MK-Krone, NEM, kpl.
  35. ©Weidhüner & Partner Kalkulation Kalkulation „ „MK MK- -Krone Krone“

    “ Lohnstundenverrechnungssatz Lohnstundenverrechnungssatz + + DB II/h DB II/h = = Kalkulationsverrechnungssatz Kalkulationsverrechnungssatz auf DB auf DB- - Basis Basis
  36. Kundeneinbindung in den Workflow ©Weidhüner & Partner Die digitale Prozesskette

    wird sich weiter ausweiten. Beispielhaft sei hier die digitale Abformung genannt, die sich zwar derzeit noch in der Einführungsphase befindet, jedoch innerhalb der nächsten 5 Jahre in die Wachstumsphase des Produktlebenszyklus übergehen wird. Ein Blick auf ein großes zahntechnisches Unternehmen in Kalifornien zeigt, dass hier bereits für die Herstellung monolithisch ausgeschliffener Kronen und drei- bis viergliedriger Brücken kein Modell mehr erforderlich sein wird. . Die Daten der digitalen Abformung können dem Labor elektronisch übermittelt werden, das dann den Datensatz zu bearbeiten hat und an die CAM-Schleifeinheit elektronisch weiterleitet. Dazu werden weitere Investitionen des gewerblichen Labors notwendig sein. Denn nur wer den Datenfluss beherrscht, kann an dieser Technologie partizipieren. Das wird voraussichtlich in den meisten Fällen bedeuten, dass das Labor der Zahnarztpraxis das System zur digitalen Abformung zur Verfügung stellt und im Gegenzug dafür die Aufträge erhält.
  37. Kundeneinbindung in den Workflow ©Weidhüner & Partner Ze 1 Anschaffungspreis

    ca. 27.200,00 € 2 Lebensdauer 5 Jahre 3 Wartungkosten p.a. 500,00 € 2.500,00 € 4 Software-Updates p.a. 500,00 € 2.500,00 € 5 6% kalulatorische Zinsen vom mittleren Wert (von Ze 1) x 5 Jahre Laufzeit 4.080,00 € 6 Summe Anschaffungskosten 36.280,00 € 7 Zusatzfixkosten pro Jahr 7.256,00 € 8 DB I in % vom Umsatz 73,0 % 9 Break-Even-Umsatz pro Jahr 9.939,73 € Amortisationsrechnung Digitale Abformung (Beispiel)
  38. Fazit ©Weidhüner & Partner Das ehemals rein handwerklich geprägte Berufsbild

    des Zahntechnikers wird zunehmend durch eine industriell geprägte Fertigung ersetzt werden. Dies ist natürlich grundsätzlich keine negative Entwicklung, auch wenn von manchen Laborinhabern diese Entwicklung als bedrohlich für ihren Berufsstand angesehen wird.
  39. Fazit ©Weidhüner & Partner Die Vorteile der Digitalisierung gegenüber der

    herkömmlichen Technik liegen jedoch auf der Hand: • archivierte Datensätze sind jederzeit reproduzierbar, • die gesamte Prozesskette erlaubt eine signifikant höhere Wertschöpfung, • bei ständig verbesserter Software und Perfektionierung von Maschinen wird eine höhere Passgenauigkeit erreicht, • messbare Verbesserung der Qualität, • der komplette Produktionsvorgang ist wesentlich transparenter und damit leichter kontrollierbar.
  40. Fazit ©Weidhüner & Partner Die Anforderungen an das Zahntechnikerhandwerk werden

    in drei Punkten deutlich steigen: 1. der Kapitalbedarf wird zunehmen, 2. die dezidierte ökonomische Betrachtung im Vorfeld von Investitionsentscheidungen, 3. die Beherrschung der CAD-/CAM- Technologien und der digitalen Prozesskette im Labor.
  41. ® Weidhüner & Partner Beratende Volks- und Betriebswirte ©Weidhüner &

    Partner Danke Danke für Ihre für Ihre Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit