Gemeinsam mit den maßgeblichen Wissenschaftsorganisationen sehen die deutschen Hochschulen den qualitätsbewussten Umgang mit Daten, die für die Beantwortung einer wissenschaftlichen Fragestellung erhoben oder nachgenutzt werden, als wichtige infrastrukturelle Herausforderung an. Nur wenige Fachrichtungen verfügen bereits über leistungsfähige disziplinäre Dienste, die den offenen Zugang und eine möglichst breite Nachnutzung ihrer Forschungsdaten ermöglichen. Zugleich müssen bereits im Vorfeld der Forschungsarbeit vielfältige methodische und organisationelle Kompetenzen berücksichtigt und thematisiert werden.
An der Universität Bielefeld sind in den letzten Jahren unter Mitwirkung ihrer Universitätsbibliothek wegweisende Dienste für das Forschungsdatenmanagement entstanden: Für die Planung und kontinuierliche Dokumentation des Umgangs mit Forschungsdaten im Sinne aktueller Förderbedingungen steht den Forschenden ein Tool für die Erstellung und Verwaltung von Data-Management-Plänen zur Verfügung. Für Forschende, die nicht auf adäquate Dienste für die Veröffentlichung ihrer Daten zurückgreifen können, ist das institutionelle Repositorium der Universität um den Typ Forschungsdaten erweitert worden. Die Veröffentlichung berücksichtigt personen- und unternehmensbezogene Interessen und erfolgt unter verbindlichen Lizenzbedingungen. Die DOI-Registrierung über DataCite sichert die persistente Referenzierung. Zugleich werden Daten aus disziplinären Infrastrukturen automatisch aggregiert und mit ihren Publikationen und Projektzusammenhängen kontextualisiert.
Der Vortrag stellt die Dienste des Forschungsdatenmanagements im Grundbetrieb vor und fokussiert erste Nutzungserfahrungen aus den Profilbereichen der Universität. Die im Projektverlauf entwickelten Softwarelösungen stehen als Open Source zur Verfügung.