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Tutorial Prof. Däfler: "10 Tipps für überzeugende Vorträge"

Tutorial Prof. Däfler: "10 Tipps für überzeugende Vorträge"

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  1. IMPRESSUM & COPYRIGHT Die private Nutzung dieses Tutorials ist kostenlos

    und nicht an Bedingungen geknüpft. 
 Die kommerzielle Nutzung der Inhalte ist jedoch untersagt. © Prof. Dr. Martin-Niels Däfler Landingstraße 18 63739 Aschaffenburg 0173 3000123
  2. Mein Name ist Martin-Niels Däfler. Ich unterrichte als hauptamtlicher Professor

    im Fachbereich Kommunikation an der FOM Hochschule in Frankfurt/Main. Darüberhinaus bin ich als Trainer, Redner und Coach tätig. Ich wünsche Ihnen viele Einsichten und Erkenntnisse! Ihr Martin-Niels Däfler
  3. „Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert vom

    Augenblick der Geburt an bis zu dem Moment, wo du aufstehst, um eine Rede zu halten.“ Mark Twain Bild: Wikimedia Commons
  4. Mark Twain hatte recht: Zahlreiche Menschen haben mehr Angst davor,

    vor einer Gruppe zu sprechen als zum Zahnarzt zu gehen. https://www.flickr.com/photos/herry/424274849
  5. Doch im Berufsleben sind Reden, Grußworte und Vorträge kaum zu

    vermeiden. Je höher man auf der Karriereleiter steht, desto öfters muss man vor Gruppen reden. Mit den folgenden 10 Tipps werden Sie künftig entspannter solchen Herausforderungen begegnen. https://www.flickr.com/photos/127779946@N02/15307292497
  6. Legen Sie Wert auf Ihr Äußeres! Bild: Wikimedia Commons Es

    ist eines der größten Missverständnisse in der Kommunikation, das Innere – also den Inhalt – wichtiger zu erachten als das Äußere. Denn: Wir urteilen in aller Regel zunächst immer danach, wie uns das Gegen- über „gefällt“. Das war schon vor Zehntausenden Jahren so, als homo sapiens noch nicht sesshaft war – da musste in Sekunden entschieden werden, ob eine Situation gefährlich ist oder nicht. Daher stammt unsere Neigung, zuerst rein nach dem Äußeren zu urteilen. 01
  7. Heute gilt umso mehr: Wir leben in einer 30-Sekunden- Gesellschaft.

    Die tägliche Informationsflut zwingt uns zu einer immer schnelleren Wahrnehmung. Wir entscheiden in kürzester Zeit, wie wir einen neuen Gesprächspartner, eine Situation oder ein Angebot einschätzen. Also: Bei einem Vortrag zählt nicht nur der Inhalt, sondern auch das Erscheinungsbild des Vortragenden. Wer gepflegt und dem Anlass entsprechend gekleidet ist, wird einen positiven ersten Eindruck machen – das beste Fundament für einen erfolgreichen Vortrag. Achten Sie deshalb auf …
  8. Achten Sie auf Ihre Körpersprache! Blickver- halten (Blick- kontakt) Körper-

    haltung, Bewegung (Gestik) Gesichts- ausdruck (Mimik) Klang der Stimme Lautstärke 02
  9. Kommunikation bedeutet weit mehr als den Austausch von Worten. Ungefähr

    zwei Drittel aller Informationen werden nicht über die Sprache vermittelt, sondern über andere „Kanäle“. Dazu zählen Blickverhalten (Blickkontakt), Gesichtsausdruck (Mimik), Körperhaltung und Körperbewegung (Gestik) und Berührung (Taktilität). Auch der Klang unserer Stimme und die Lautstärke haben sehr viel Einfluss darauf, ob und was andere verstehen. Hinzu kommt, dass Menschen dazu neigen, Spannungszustände ihrer Gesprächspartner selbst anzunehmen („interne Simulation“): Je entspannter Sie sind (wirken), desto entspannter sind Ihre Zuhörer!
  10. Damit ist klar: Körpersprache ist mindestens so wichtig wie die

    verbale Sprache. Sie hilft der Verständigung, denn die nonverbalen Signale geben dem Gesprächspartner Hinweise darauf, was das Gesagte tatsächlich bedeutet. Dabei ist die Körpersprache oft ehrlicher als das gesprochene Wort, weil wir sie nur teilweise beeinflussen können. Deshalb kommt es häufig zu Differenzen zwischen Gesprochenem und Gezeigtem. Das Ziel sollte sein, die Körpersprache bewusst zu verwenden, sie jedoch nicht gekünstelt einzusetzen oder gar mit ihrer Hilfe die Zuhörer zu manipulieren. Am wichtigsten ist stets, authentisch zu bleiben.
  11. Gesten vom Körper nach außen 
 („sich öffnen“) asymmetrische Gestik,

    das heißt beide Arme oder Hände tun nicht das Gleiche
  12. Achten Sie auf Ihre Sprechtechnik! Bild: günther gumhold/pixelio.de Die Stimme

    hat einen hohen Einfluss darauf, wie die Zuhörer die Inhalte aufnehmen. Um mit Ihrer Stimme zu überzeugen, sollten Sie sich an die folgenden Empfehlungen halten. 03
  13. Bild: Susanne Beeck/pixelio.de Bild: Marco Petig/pixelio.de Lutschen Sie vor einer

    Rede ein Bonbon Zur Lockerung der Sprachmuskulatur können Sie (leise) vor Beginn eines Vortrags mehrfach das Wort 
 A-P-O-T-H-E-K-E aussprechen.
  14. Räuspern Sie sich nicht, denn darunter leiden die Stimmbänder. Besser

    ist es zu husten oder zu gähnen. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de
  15. − Sprechen Sie laut, vor allem die ersten und letzten

    Sätze Ihres Vortrags. − Versuchen Sie stets, am Ende eines Satzes Ihre Stimme zu senken. − Einatmen heißt Spannung aufnehmen und Ausatmen heißt Spannung abgeben. Atmen Sie deshalb bewusst und kräftig aus. − Sprechen Sie tendenziell etwas langsamer als normal. Variieren Sie gelegentlich Ihre Sprechgeschwindigkeit, werden Sie also durchaus auch mal für eine kurze Zeit etwas schneller. − Vermeiden Sie „Denkfüller“ („äh“, „hm“, „ahm“, „ja“, „also“). − Vermeiden Sie „Frageanhängsel“ („oder?“, „nicht wahr?“, „okay?“). Sprechregeln
  16. Und noch eine ganz wichtige Regel: Machen Sie genügend Sprechpausen,

    mindestens zwei Sekunden lang. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de
  17. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de Suchen Sie häufigen Blickkontakt, denn wenn man

    angeblickt wird, fühlt man sich beachtet. Aber schauen Sie Ihrem Publikum nicht direkt in die Augen, sondern auf die Nasenwurzel oder Stirn (sonst fühlt sich der Betrachtete bedroht).
  18. „Es ist die Schlichtheit, die den Ungebildeten mehr Erfolg bei

    öffentlichen Reden haben lässt als den Gebildeten.“ Aristoteles Bild: Wikimedia Commons
  19. Über 2.300 Jahre nach Aristoteles hat dieses Zitat nichts an

    seinem Wahrheitsgehalt und an seiner Bedeutung eingebüßt. Statt Ihr Publikum mit komplizierten Begriffen, Spezialistenvokabular und gedrechselten Satzkonstruktionen zu verwirren, sollten Sie einen natürlichen Sprachstil pflegen. Nicht beeindrucken, sondern verstanden werden, ist die Devise!
  20. Das bedeutet: Formulieren Sie in der Gegenwart, verwenden Sie kurze

    Hauptsätze (maximal acht Wörter), streichen Sie Fach- und Fremdwörter, tilgen Sie so genannte „Weichmacher“ (wie „eigentlich“, „meistens“, „im 
 Allgemeinen“), führen Sie kon-
 krete Beispiele an, erzählen Sie 
 Geschichten, berichten Sie von eigenen Erfahrungen und benutzen Sie viele Bilder/ Metapher. Bild: Alexandra H./pixelio.de
  21. Informationen werden – insbesondere in der mündlichen Kommunikation – nur

    dann wirklich verinnerlicht, wenn sie öfters wiederholt werden. Man spricht auch von der „Suggestivkraft der Redundanz“. Wer seine Botschaft mit ähnlichen Formulierungen mit jeweils neuen Beispielen wiederholt, der erzielt bei seinem Publikum die beste Wirkung. Scheuen Sie sich nicht, bewusst zu sagen, dass Sie sich wiederholen, zum Beispiel mit einer der folgenden Formulierungen …
  22. Bild: Benjamin Klack /pixelio.de „Ich darf zusammenfassen …“ „Gern wiederhole

    ich …“ „Wie ich bereits sagte …“ „Ich möchte Ihnen meine ersten beiden Punkte in Erinnerung rufen …“ „Vorhin hatte ich erwähnt …“
  23. Die Zuhörer wollen sehen, wer zu Ihnen spricht. Schalten Sie

    deshalb nicht das Licht aus. Halten Sie Ihren Vortrag im Hellen. Der Hintergrund dieser Empfehlung: Je heller der Raum ist, desto langsamer ermüden die Zuhörer. Bild: Rainer Sturm /pixelio.de
  24. Bild: Paul-Georg Meister/pixelio.de Verschanzen Sie sich nicht hinter einem Rednerpult.

    Denn: Unterbewusst erinnert ein Pult an Schulzeiten oder an Kirchenbesuche: Wer vorne steht und spricht, ist der „Lehrmeister“, wir sind die „Schüler“.
  25. Bewegen Sie sich im Raum, aber nicht hektisch, wie ein

    Tiger im Zookäfig … Bild: RJ-Foto/pixelio.de
  26. Unterhalten Sie die Zuhörer! Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de Eines der wichtigsten

    Erfolgsgeheimnisse hervorragender Redner lautet: Unterhaltung stärkt die Vorstellungskraft. Begeistern Sie also Ihre Zuhörer mit einem kurzweiligen Vortrag. 08
  27. Bild: Kerstin Nimmerrichter/pixelio.de 12 Möglichkeiten, Zuhörer zu unterhalten 1. Nachrichten,

    tagesaktuelle Ereignisse 2. historische Ereignisse 3. Anekdoten 4. gute/anspruchsvolle (!) Witze 5. eigene Erlebnisse, Erkenntnisse, Vorlieben, Charakterschwächen 6. Storys über Prominente 7. Sternbild, Horoskop (auch chinesisches Horoskop) 8. Zahlenmystik/-symbolik 9. Fabeln, Märchen, Sagen, Legenden, Mythen 10. Weltrekorde (auch aus dem Tierreich), Guinessbucheinträge 11. Kuriositäten, ungewöhnliche Statistiken, populäre Irrtümer 12. Szenen/Zitate aus bekannten Büchern, Kinofilmen
  28. Bringen Sie eine 
 Diskussion in Gang! Bild: uschi dreiucker/pixelio.de

    Oft ist bei Reden oder Vorträgen noch Zeit für eine Diskussion vorgesehen. Manche Referenten eröffnen diese dann mit der Aufforderung „Haben Sie noch Fragen?“ und wundern sich, wenn niemand die Hand hebt. Auf der nächsten Folie finden Sie daher acht Anregungen, um eine Diskussion zu beginnen. 09
  29. 8 Anregungen, um eine Diskussion zu beginnen 1. Stellen Sie

    zuerst eine geschlossene und dann offene Fragen! 2. Stellen Sie notfalls die erste Frage selbst! 3. Sprechen Sie ein aktuelles Thema an! 4. Lassen Sie die erste Frage durch einen Vertrauten stellen! 5. Erfinden Sie einen Redebeitrag! 6. Werden Sie emotional! 7. Stellen Sie eine Quizfrage! 8. Sprechen Sie einen Ihnen bekannten Teilnehmer an!
  30. Wehren Sie Angriffe der Zuhörer geschickt ab! Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de

    Häufig wird man als Redner in einer Diskussions- oder Fragerunde mit Vorwürfen konfrontiert. Wenn Ihnen partout keine sinnvolle Antwort auf den Vorwurf eines Zuhörers einfällt, dann nutzen Sie eine der folgenden 
 Techniken, um Angriffe 
 zu erwidern … 10
  31. • Einen Schritt zurücktreten • „Gegner“ mit Namen ansprechen •

    Alternativfrage stellen • Gegenfrage stellen • Vorwurf in übertrieben- witziger Weise zustimmen • Vorwurf in sachlicher Weise zustimmen https://www.flickr.com/photos/fotopavolfreso/8564333108
  32. Ein Hinweis zum Schluss: Überzeugend 
 vorzutragen – dies kann

    man eigentlich 
 nicht aus Büchern oder Tutorials lernen, 
 sondern nur, indem man es selbst macht 
 und übt. Es ist wie beim Radfahren: 
 Man muss ein paar Mal hinfallen, bis 
 man es beherrscht. Die zehn genannten Tipps werden 
 Ihnen allerdings helfen, sich nicht 
 allzu weh zu tun. In diesem Sinne: 
 Nutzen Sie jede Gelegenheit, die 
 sich Ihnen bietet, um vorzutragen! Bild: bhp/pixelio.de