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Tutorial Prof. Däfler: "15 Tipps für konstruktive Gespräche"

Tutorial Prof. Däfler: "15 Tipps für konstruktive Gespräche"

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  1. IMPRESSUM & COPYRIGHT Die private Nutzung dieses Tutorials ist kostenlos

    und nicht an Bedingungen geknüpft. 
 Die kommerzielle Nutzung der Inhalte ist jedoch untersagt. © Prof. Dr. Martin-Niels Däfler Landingstraße 18 63739 Aschaffenburg 0173 3000123
  2. Mein Name ist Martin-Niels Däfler. Ich unterrichte als hauptamtlicher Professor

    im Fachbereich Kommunikation an der FOM Hochschule in Frankfurt/Main. Darüberhinaus bin ich als Trainer, Redner und Coach tätig. Ich wünsche Ihnen viele Einsichten und Erkenntnisse! Ihr Martin-Niels Däfler
  3. Halten Sie Abstand zum Gesprächspartner Es gibt einen Bereich um

    den Menschen herum, in den sich fremde Personen nicht begeben sollten. Dieser Bereich wird Intimdistanz genannt – diese ist kultur-, gesellschafts- und geschlechts- spezifisch. In Deutschland beträgt die intime Zone etwa 20 bis 60 Zentimeter. Halten Sie bei Bekannten einen Abstand von mindestens einer Ellbogenlänge, bei Fremden hingegen einen Abstand von mindestens einer Armlänge. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 01
  4. Setzen Sie sich beim Zweiergespräch über Eck Setzen Sie sich

    in einem Winkel von 90 bis 130 Grad zu Ihrem Gesprächspartner. Wenn man sich direkt gegenübersitzt, so wird dies (unterbewusst) als Konfrontation erlebt, wie man es beispielsweise aus Verhören kennt. Evolutionsbiologisch assoziiert der Mensch nämlich einen frontalen Augenkontakt mit Kampf oder Konkurrenz. Bild: Rainer Sturm/pixelio.de 02
  5. Schenken Sie Ihrem Gesprächspartner volle Aufmerksamkeit Unterlassen Sie sämtliche Nebentätigkeiten,

    wie etwa lesen, auf das Handy starren oder E-Mails abrufen. Während der andere spricht, sollten Sie nicht in der Zwischenzeit schon Ihren eigenen Redebeitrag vorbereiten. Lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden – auch wenn es Ihnen schwer fallen sollte. Bild: Günter Havlena/pixelio.de x03
  6. Setzen Sie öfters positive Gesprächsverstärker ein Gesprächsverstärker wie zum Beispiel

    „aha“, „tatsächlich“, „mmh“, „ja“, „genau“, „ach was“ … zeigen dem Gegenüber, dass Sie „voll bei der Sache“ sind. Signalisieren Sie durch Gesten, wie etwa 
 eine vor den Mund gelegte Hand oder durch 
 gelegentliches Nicken, dass Sie 
 aufmerksam zuhören. Denn in der Regel 
 beobachtet Sie Ihr Gesprächspartner 
 genau und sucht in Ihrer Körper-
 sprache Hinweise darauf, ob Sie 
 ihm folgen. . Bild: Rainer Sturm/pixelio.de 04
  7. Geben Sie keine (unerbetenen) Ratschläge Viele Menschen neigen dazu, ungefragt

    Ratschläge zu erteilen. 
 Aber, wie sagt der Volksmund doch so treffend: „Ratschläge 
 sind auch Schläge.“ Wer Ratschläge erteilt, provoziert oft 
 Widerspruch und löst heftige Diskussionen aus, was die Gesprächsatmosphäre belastet. Zudem impliziert ein Rat 
 auch immer, dass der andere zu dumm ist, um selbst 
 auf eine Lösung zu kommen. Hüten Sie sich also davor, den Lehrer oder Berater zu 
 spielen. Wenn Ihr Rat erwünscht ist, so wird man Sie explizit darum bitten. . Bild: Rainer Sturm/pixelio.de 05
  8. Wenden Sie die Technik des aktiven Zuhörens an Aktives Zuhören

    bedeutet, die Aussage des Gesprächs- partners mit eigenen Worten zu wiederholen, zum Beispiel mit einer dieser Formulierungen: „Sie meinen also, dass“, „Das bedeutet, dass“, „Zusammengefasst heißt das also“, „In anderen Worten“ … Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de Fragen Sie gegebenenfalls nach und stellen Sie sicher, dass Sie erkannt und verstanden haben, was Ihr Gesprächspartner will („Was meinen Sie mit …?“). 06
  9. Stellen Sie Fragen Stellen Sie Ihrem Gesprächs-
 partner Fragen, am

    besten offene Fragen. Diese beginnen stets mit
 W- und I-Fragewörtern („warum“, „wie“, „wovon“, „wer“, „was“, „wozu“, „inwieweit“, „in welcher Weise“). Fragen Sie also nicht: „Haben Sie schon Urlaubspläne?“ Sondern: „Wie sehen Ihre Urlaubspläne aus?“ Bild: Gerd Altmann/pixelio.de 07
  10. Seien Sie kritisch Betrachten Sie die Aussagen des Gesprächspartners durchaus

    kritisch. Fragen Sie sich: Was hat er/sie nicht gesagt, was hat er/sie verschwiegen? Hat er/sie es bewusst verschwiegen oder einfach vergessen, 
 es zu erwähnen? Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 08
  11. Bereiten Sie eigene Redebeiträge gedanklich vor Nehmen Sie sich die

    Zeit, um Ihre Redebeiträge gedanklich vorzu- bereiten – aber nicht, wenn Ihr Gesprächspartner gerade spricht. Lassen Sie sich Zeit mit Ihrer Antwort. Nutzen Sie die so genannte „Anrufbeantwortertechnik“ und warten Sie nach dem letzten Wort Ihres Gesprächspartners etwa drei Sekunden mit Ihrer Antwort. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 09
  12. Sprechen Sie Ihre(n) Gesprächspartner mit Namen an Für die meisten

    Menschen gilt: Man hört nichts so gern, wie seinen eigenen Namen – machen Sie sich diese Erkenntnis zu Nutze und sprechen Sie Ihren Gesprächspartner immer mal wieder mit seinem Namen an, allerdings nicht übermäßig. Es wirkt unnatürlich, wenn Sie in jedem zweiten Satz den Namen Ihres Gegenübers aussprechen. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 10
  13. Reden Sie in kurzen Hauptsätzen Kurze Sätze sind ein wesentliches

    Merkmal verständlicher Texte. Dies gilt umso mehr für das gesprochene Wort; schließlich hat der Zuhörer nicht die Möglichkeit – wie in einem Buch – zurückzublättern. Versuchen Sie, mit maximal 12 Wörtern pro Satz auszukommen, noch 
 besser wären nicht mehr als 8 (kurze) Wörter. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 11
  14. Formulieren Sie unmissverständlich Nur wer sich eindeutig ausdrückt, vermeidet Inter-

    pretationsspielräume und Missverständnisse. Sprechen Sie also Anweisungen und Vorgaben klar und direkt aus. Sagen Sie nicht: „Es wäre schön, wenn Sie das demnächst erledigen könnten“, sondern seien Sie deutlich: „Bitte erledigen Sie das bis 11 Uhr.“ Und: Sagen Sie auch unzweideutig (wenngleich höflich) „nein“, wenn Sie „nein“ meinen. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 12
  15. Formulieren Sie produktiv Sagen Sie, was geht und nicht, was

    nicht geht. Anstatt der Antwort „Das kann ich heute nicht machen“ sollten Sie also lieber sagen „Ich beginne ab morgen damit“. Ein anderes Beispiel: Sagen Sie nicht „Sie können jetzt keine 14 Tage Urlaub haben“, sondern „Sieben Tage Urlaub kann ich Ihnen problemlos genehmigen, aber …“ Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 13
  16. Formulieren Sie positiv Nennen Sie nie das, was Sie eigentlich

    vermeiden wollen. Denn das Unbewusste kennt keine Verneinung. Wenn Sie beispielsweise den Satz hören „Denken Sie nicht an einen 50-Euro-Schein“, so haben Sie ziemlich sicher in diesem Moment an genau das gedacht. Formulieren Sie deshalb stets positiv – anstatt zu sagen:„Vergessen Sie bitte nicht, das bis morgen zu erledigen“, sollten 
 Sie sich so ausdrücken: „Denken Sie bitte 
 daran, das bis morgen zu erledigen“. Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 14
  17. Machen Sie „Ich-Aussagen“ „Ich-Aussagen“ signalisieren dem Empfänger Ihr Problem, ohne

    ihn zu beschuldigen, zu verurteilen oder zu verletzen. „Ich-Aussagen“ sind immer gleich aufgebaut: Sie sprechen Ihre eigenen Gefühle aus, benennen das Problem genau und begründen, warum Sie das Verhalten Ihres Gesprächs- partners stört. Beispiel: „Ich fühle mich gekränkt, wenn Sie mich kritisieren, anstatt meine Arbeit.“ Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de 15