Unternehmen entwickeln ihren Webauftritt oft in Teams, die jeweils einen Teil der Funktionalität beisteuern. Ein Team baut das Anwenderprofil, ein anderes den Warenkorb, ein drittes Team die Bestellseite. Bald zeigen sich Überschneidungen bei nicht trivialen Use Cases. Die Adressänderung sollte im Anwenderprofil gleich funktionieren wie im Bestellformular. Klassisch hätten wir Komponenten für ein bevorzugtes Framework gebaut, eine Angular-Adressdirektive zum Beispiel. Mittlerweile entpuppt sich dieser Weg als Sackgasse. Um unseren Adressflow um QR-TAN zu erweitern, müssen wir alle Anwendungen neu ausrollen, und wir können ihn nicht mit neueren Frameworks einsetzen. Auch die Koexistenz von Anwendungen im selben Framework auf einer Seite wird zum Problem, sobald ein Team das Framework updaten muss, das andere aber nicht upgraden kann. Die Session zeigt, wie Micro Frontends mit No-Framework JavaScript dieses Problem lösen. Mit Tools wie sveltejs oder Stencil.js entstehen schlanke Micro-Frontend-Komponenten, die im Browser kein Framework benötigen, sondern auf das reine DOM API oder den Web-Component-Support des Browsers setzen, und deshalb mit anderen Anwendungen auf derselben Seite koexistieren oder als Teil einer frameworkbasierten Anwendung laufen können. Entwickler schreiben das Micro Frontend als MVC-Anwendung, und ein Compiler erzeugt daraus JavaScript-Komponenten, die im Browser kein Framework brauchen, und die wir getrennt voneinander updaten können.