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Psychologie und (Software-)Architektur

Psychologie und (Software-)Architektur

Die Wissenschaft der Psychologie hat heutzutage eine zunehmende Bedeutung für die Entwicklung von Software- und Enterprisearchitekturen: Die Analyse von Prozessen, das Auffinden „sinnvoller“ Domänenschnitte, die vollständige Abstraktion und Visualisierung umfangreicher Datenmengen sowie die erfolgreiche Vermarktung der erstellten Architektur innerhalb von Organisationen wird durch kognitionspsychologische Vorgänge bzgl. der Wahrnehmung, mentalen Vorstellungen, der Wissensrepräsentation sowie des Problemlösens oder schlussfolgernden Denkens beeinflusst.

Welche psychologischen Architekturen und Thesen aus der kognitiven Psychologie, der Sozialpsychologie (Softskills) und der Arbeits- und Organisationspsychologie helfen uns heutzutage dabei die Komplexität eines Systems zu erfassen, zu Bearbeiten und zu visualisieren sowie innerhalb einer Organisation verständlich zu repräsentieren?

Holger Tiemeyer

October 17, 2019
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Transcript

  1. 2 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Kurzprofil Schwerpunkte • Softwarearchitektur

    und –beratung • Enterprise-Architektur • Softwareentwicklung • Projektleitung Branchen • Automotive • Health • IT Dienstleistung • Banken/Versicherung Biographie • Diplom Informatiker • ISAQB: • Certified Professional for Software Architecture (Advanced Level) • Leiter AG Hochschulen • IREB Certified Professional for Requirements Engineering (Foundation Level) • OMG-Certified Expert in Business Process Management (BPM) Holger Tiemeyer 20 Jahre Erfahrung in Enterprise-Projekten
  2. 3 Psychologie & (Software-)Architektur © 2017 PENTASYS AG Software-Architekt Bild

    von John Hain auf Pixabay Strukturen (Technische) Entscheidungen Technische Konzepte Anforderungen Qualität Dokumentation und Kommunikation Organisatorische Aspekte
  3. 5 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Verfolger weist zurecht wertet

    Probleme ab blockiert Betont Macht- und Statusunterschiede streng kleinlich Regeln Anweisungen fragt bohrend nach verlangt Unmögliches => aktiv Leidschaffende Photo by JESHOOTS.COM on Unsplash Aus: Die Tricks der Trickser: Immunität gegen Machenschaften, Manipulation und Machtspiele, Grieger-Langer
  4. 6 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Digitalisierung Umwandeln von analogen

    Werten in digitale Formate. Innovation „Neuerung“ oder „Erneuerung“ Hinweis: Innovation bedeutet nicht Invention (Erfindung)! & Nützlichkeit erkennen Produkt, Produktionsprozess, Geschäftsmodell neu einführen oder verändern DIGITALER WANDEL
  5. 9 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Opfer untätig hilflos Angst

    / Befürchtungen warten ab schüchtern unwissend Schuldbekenntnisse Halten Zusagen nicht ein => offenkundig Leidende/r Photo by Tim Gouw from Pexels Aus: Die Tricks der Trickser: Immunität gegen Machenschaften, Manipulation und Machtspiele, Grieger-Langer
  6. 10 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Photo by Toimetaja tõlkebüroo

    on Unsplash Retter Trostgeber springen für andere ein (unangemessene) Hilfestellung Ratschläge kümmern sich um alles selbstgerecht nehmen Probleme anderer an => Leidunterstützer Aus: Die Tricks der Trickser: Immunität gegen Machenschaften, Manipulation und Machtspiele, Grieger-Langer
  7. 16 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Anti-Verfolger-Check Bezug zur Sache

    oder negativ bezogen auf die Person und ihr Verhalten? Fühle ich mich den anderen überlegen? Kann ich dem Anderen den Erfolg gönnen? Habe ich Angst? (Wovor?) Möchte ich dem Anderen etwas beweisen?  Sich mit „wohlwollenden“ Menschen umgeben Aus: Die Tricks der Trickser: Immunität gegen Machenschaften, Manipulation und Machtspiele, Grieger-Langer
  8. 17 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Anti-Retter-Check Soll ich retten

    oder helfen? Kann sich der Andere nicht selbst helfen? Verfüge ich über ausreichende Ressourcen? Habe ich Lust dazu wirklich zu helfen? Helfe ich der/dem Richtigen?  Umfeld wird es negativ aufnehmen. Durchhalten! Aus: Die Tricks der Trickser: Immunität gegen Machenschaften, Manipulation und Machtspiele, Grieger-Langer
  9. 18 München, 17.10.2019 AUSSTIEG AUS DEM DRAMA KLARE ABSPRACHEN! Klarheit

    über das, was sie wollen und das, was Sie sollen Die Ein- forderung weiterer Klärung / Absprachen. Respektieren der Meinung, Wünsche & Haltung aller. Klare Formulierung der eigenen Position. Übernahme der Verantwortung nur für sich selbst und nicht für die anderen Aktives & interessiertes Hinterfragen der Positionen.
  10. 19 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Gegenstand der Psychologie sind

    Verhalten, Erleben und Bewusstsein der Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere (in der Umwelt lokalisierte) Bedingungen und Ursachen. (Psychologie - Definition Zimbardo & Gerrig (1999))
  11. 20 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Psychologie • Empirische Wissenschaft

    (Erleben und Verhalten) • Theorien -> abgeleitete Modelle, Annahmen, Hypothesen • Naturwissenschaftliche Methodik (quantitativ, experimentelles Vorgehen) • Mathematische und statistische Modellierungen • Spannungsfeld zwischen Geistes- und Naturwissenschaften Informatik • Wissenschaft der systematischen Darstellung, Speicherung, Verarbeitung, Übertragung von Informationen • Überwiegend mathematische Theorien und Modelle • Einflüsse des Ingenieurwesens (Berechnungen, Automation)
  12. 22 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 „Bei einer Aufgabe wird

    lediglich der Einsatz bekannter Mittel auf bekannte Weise zur Erreichung eines klar definierten Ziels gefordert.“ (Dörner et al., 1983) „Aufgaben sind geistige Anforderungen, für deren Bewältigung Methoden bekannt sind. [...] Aufgaben erfordern nur reproduktives Denken, beim Problemlösen muss etwas Neues geschaffen werden.“ (Dörner et al., 1979) Abgrenzung: Aufgabe
  13. 23 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 „Ein ‚Problem‘ entsteht z.B.

    dann, wenn ein Lebewesen ein Ziel hat und nicht ‚weiß‘, wie es dieses Ziel erreichen soll.“ (Duncker, 1935) Zustand A bloßes Handeln Zustand B Denken (vermittelndes Handeln)
  14. 24 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 „Unter Problemlösen versteht man

    das Bestreben, einen gegebenen Zustand in einen anderen, gewünschten Zustand zu überführen, wobei es gilt, eine Barriere zu überwinden, die sich zwischen Ausgangs- und Zielzustand befindet.“ (Duncker, 1935) Ausgangs- zustand Problemlösen Ziel- zustand
  15. 27 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Erwerb der Operatoren Entdecken

    Instruktion Beobachtungslernen Extraktion der Operatoren: Analogiebildung
  16. 34 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Qualitätsbaum (ISO 25010) Performanz

    / Effizienz Wartbarkeit Portierbarkeit Kompatibilität Funktionelle Eignung Zuverlässigkeit Benutzbarkeit Sicherheit Wesentliche Entscheidungen innerhalb einer Softwarearchitektur werden auf Basis der nichtfunktionalen Anforderungen getroffen.
  17. 36 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 ȁ = ⋅ ȁ

    ሻ ⋅ ȁ + ~ ∙ ( ȁ ~ A-priori-Wahrscheinlichkeit , komplementäre Wahrscheinlichkeit ~ = − (ሻ bedingte Wahrscheinlichkeit ȁ A-posteriori-Wahrscheinlichkeit ȁ Bayes Theorem  Bei einer Entscheidungsfindung werden i.A. die Basisraten (A-priori-Wahrscheinlichkeiten) vernachlässigt!
  18. 38 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Organisationen bezeichnen den Zusammenschluss

    von Menschen zur Erreichung bestimmter Ziele, die hierfür eine zielgerichtete Ordnung/Regelung von Aufgaben in sozialen Gebilden entwickelt haben oder sich dieser Ordnung unterwerfen.
  19. 39 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Organisations-Entwicklung Konzipierung und Einführung

    geeignet erscheinender Formen der Arbeit, Führung und Kooperation Sicherung der Effektivität der Abläufe Innovations-, Lernfähigkeit und Flexibilität stärken => Mitarbeiter befähigen, die Veränderungen konstruktiv zu bewältigen Change-Management Umfassender organisationaler Wandel (Teil des strategischen Managements) Business-Transformation Kostensenkungen, Effizienzsteigerung, Kundenorientierung, Qualitätssicherung => Gesamtkonzeption durch Berater
  20. 40 Psychologie & (Software-)Architektur München, 17.10.2019 Chance Lernzone Lernerfolg Umkehr

    Panikzone Flucht Panikzone Erstarren Kampf Komfortzone Panikzone nach Uwe Vigenschow et al., Soft Skills für IT-Führungskräfte und Projektleiter