Koordination. Diese ist das A und O für ökonomische Be- wegungen – egal in welcher Sportart. Das „Functional Training“ kommt aus der Rehabilitation und dem Leistungssport. Neue Kursformate in den Fitnessstudios nutzen Geräte, mit denen Tiefenmuskulatur und Koordination am Limit trainiert wird. Nicht ohne Wirkung: das ganzheitliche Trainingskonzept macht den Körper fitter, baut Kraft auf, trai- niert die Ausdauer und Schnelligkeit sowie Koordination gleich- zeitig. Ödes Krafttraining an Maschinen ist längst nicht mehr im Fokus der Zeit. Ganze Muskelketten sollen beansprucht wer- den. Von den Beinen bis zu den Schultern wird in natürlichen und komplexen Bewegungsabfolgen gleichzeitig trainiert. Das Körpergewicht ist dabei ein natürlicher Widerstand, den es zu überwinden gilt. Bewegungen wie Ausfallschritte, Sprünge oder Liegestütz, aber auch Pilates- und Yogaübungen bilden die Basis. Intensiver wird das Training durch Zusatzgeräte, die Wi- derstand bieten oder so wackelig sind, dass die Muskeln ge- genhalten müssen. Bei diesem Ganzkörpertraining stoßen die Muskeln schnell an ihre Grenzen. Permanentes Stabilisieren und Ausbalancieren bringen den Turboeffekt und damit einen schnellen Trainings - erfolg. Was auf die äußere Balance wirkt, beeinflusst auch die innere – denn einen Körper, der stark und gut trainiert ist und auf jeder Unterlage Halt findet, kann auch in echten Lebens - situationen nichts so schnell aus der Bahn werfen. Eine Leistungssteigerung durch „Functional Training“ lässt sich mit vielen Hilfsmitteln erreichen. Eines von mittlerweile vielen Geräten ist der BOSU Balance Trainer Pro®. Dieser ist eine Kom- bination aus Übungsball, Gleichgewichtsbrett und Plattform. BOSU bedeutet Both Sides Utilized. Trainiert wird mit beiden Seiten. Sowohl die runde als auch die glatte Seite des BOSU bietet eine Variation von Übungen, die das Training nicht lang- weilig werden lassen. Kraft, Ausdauer und Flexibilität werden trainiert. Die Rumpf- und Gelenkstabilität wird verbessert, was auch im Alltag zu einer optimalen Körperhaltung und einem in- tensiven Körpergefühl führt. Durch ständiges Stoppen, Balancieren, Beschleunigen und Kräf- tigen wird der Körper mehrdimensional trainiert, das heißt, dass die feine Koordination der einzelnen Muskelfasern untereinan- der intensiv gefördert wird. Dies wird auch intermuskuläre (Zu- sammenspiel zweier oder mehrerer Muskeln) und intramuskulä- re (Zusammenspiel Nerv – Muskel) Koordination genannt, wel- ches das Training hocheffizient macht. Sichere Bewegungsab- läufe auf dem Balance Trainer Pro sind Ziel des Functional Trai- nings. Durch diese hohe Konzentration wird nicht nur die Be- wegung effektiver, das gesamte Nervensystem wird positiv stimuliert und ausbalanciert. Die sieben Ziele des Functional Trainings: 1. Bewegungsabläufe sprechen eine Vielzahl von Muskeln an. Die Übungen sind Ganzkörperpositionen, die über mehrere Muskelketten verlaufen. 2. Unkontrollierte, aber dennoch konzentrierte Übungswechsel mit einer optimalen Körperhaltung, wie es zum Beispiel beim Skifahren oder Kitesurfen der Fall ist, wo Wetter und Umge- bung zu großen Überraschungen führen können. 3. Dreidimensionale Bewegungsabläufe bringen den höchsten Trainingseffekt: Der Körper wird trainiert, Kraft, Dehnung, Sta- bilität und Koordination in nur einer einzigen Bewegung gleich- zeitig auszuführen. 4. Stabilität kann statisch, aber auch kontrolliert dynamisch sein. Dadurch werden über die motorischen Nervenbahnen hochwertige Bewegungsprogramme im Körper gespeichert. Die Sicherheit der Bewegungsabläufe in anderen Sportarten und Situationen wird dadurch stark erhöht. 5. Die Kraft und Intensität der Übungen ist progressiv. Das be- deutet: Zunächst wird das eigene Körpergewicht eingesetzt. Wenn alle Faktoren wie Stabilität, Kraft, Ausdauer und Mobi- lität vorhanden sind, können verstärkende Geräte eingesetzt werden. 6. Der Übende muss aus der Körpermitte arbeiten, dadurch wird nicht der Rücken während der Übungen bewegt, sondern die stabilisierende Muskulatur wird angeregt. Rücken und Be - cken sind dabei in neutraler Position. 7. Keine „open chain“-Bewegungen (Übungen, bei denen das Endsegment des übenden Körperteiles [Hand – Arm, Fuß – Bein] nicht fixiert ist, z. B. Beinstrecker). Kraftübungen in der „offenen Kette“ sind für die Alltagsnutzung nicht von Vorteil. Ein Beispiel: Wenn die Muskulatur rund um den Oberschenkel an einem Beinstreckergerät trainiert wird, so sind die Füße frei beweglich. Trainiert wird nur die Muskulatur rund um den Oberschenkel. Und so geht realitätsgetreues Training: Eine „ge- 1503 – Korrekturfahne turnen und sport 1 BOSU – Functional Training im Trend Stabilisations- und Kräftigungsübungen Sandra Cammann