Interviews oder direkte Beobachtungen (observations), wel- che qualitative Daten liefern und daher aufwändig in der Analyse sind. Quellen zweiten Grades beinhalten indirekten Zugriff auf nicht verarbeitete, meist quan- titative Daten (Archivdaten, archival records), z.B. Verwendungs-Protokolle von Software. Quellen dritten Grades sind schon analysierte, zusammengestellte Da- tensätze, wie beispielsweise Berichte aus Zeiterfassungen oder Spezifikationen. Im Folgenden soll exemplarisch auf Interviews und direkte Beobachtungen ein- gegangen werden, weitere Datenquellen werden ausführlich in [5] behandelt. Interviews haben den Vorteil, dass sie je nach Anforderung unterschiedlich ge- staltet sein können. So kann zwischen unstrukturierten, teilweise-strukturierten und strukturierten Interviews unterschieden werden, wobei bei Ersterem der Be- fragte den Verlauf des Gesprächs bestimmt und bei Letzterem die Fragen (und ggf. mögliche Antworten) im Vorhinein festgelegt wurden (im Stil einer Umfrage) [1,2]. Da eine direkte Interaktion zwischen Forscher und Teilnehmer stattfindet, bieten Interviews viele Möglichkeiten, zu bestimmten Aspekte der Studie gezielt Fragen zu stellen, Kompetenzen auszunutzen und auch bisher nicht beachtete Perspektiven mitgeteilt zu bekommen. Der Aufwand von Interviews ist jedoch sehr hoch, da zu der Interview-Dauer (z.B. 60-90 Minuten) Audio-Mitschnitte, Transkriptionen und ggf. Nachfolge-Termine berücksichtigt werden müssen [2,4]. »Direkte Beobachtung« ist eine einfache Methode, um Daten zu sammeln, bei der Beobachter dem Teilnehmer bei einer Aktivität oder für einen bestimmten Zeitraum zusieht und notiert, was der Teilnehmer tut. Vorteile sind schnelle Ergebnisse ohne nachträglich viel Aufwand zu erzeugen, jedoch ist es besonders in der Software-Entwicklung schwer, nur durch Beobachtung nachvollziehen zu können, was der zu Beobachtende genau macht. Um das zu umgehen, kann statt der reinen Beobachtung auch das so genannte think-aloud protocol angewendet werden, bei welchem der Teilnehmer seine Gedanken und Tätigkeiten versucht auszusprechen [1]. 3.2 Analyse der Daten Bei der Daten-Analyse muss zwischen quantitativen und qualitativen Daten un- terschieden werden [1]. Quantitative Daten basieren auf konsistenten Ansprü- chen (d.h. es ist nicht möglich, eine quantitative Frage in einer Umfrage im Verlauf der Studie zu ändern), ausreichend große Stichproben und lassen sich an Hand von statistischen Methoden auswerten, z.B. durch Durchschnittswerte, Standardabweichungen, Diagramme und Analyse von Korrelationen [1,5]. Die Analyse von qualitativen Daten ist im Vergleich zu der von quantitati- ven Daten umfangreicher, jedoch für flexible Forschungsmethoden wie Fallstu- dien unerlässlich. Hierzu gehört auch das ständige Analysieren von Daten schon im Verlauf der Datenerhebung und der Aktualisierung der Materialien zur Da- tenerhebung (z.B. Interview-Fragen) auf Grund von neuen Erkenntnissen. Um Befangenheit einzelner Forscher zu unterdrücken, sollte die Analyse immer von mehreren Personen durchgeführt werden [1].