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WS12/13 -- Basisinformationstechnologie I | 01: Grundlagen I

Jan Wieners
October 09, 2012

WS12/13 -- Basisinformationstechnologie I | 01: Grundlagen I

Jan Wieners

October 09, 2012
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  1. Universität zu Köln. Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung Jan G. Wieners // [email protected]

    Basisinformationstechnologie I Wintersemester 2012/13 10. Oktober 2012 – Grundlagen I
  2. Gebiete der Informatik  Technische Informatik  Praktische Informatik 

    Theoretische Informatik  Angewandte Informatik Grundlegendste Grundlagen:  Differenzierung: Daten, Informationen, Metainformationen Codierung von Information: Bits Themenüberblick „Grundlagen I“
  3.  Informatik  „Information“  Informatik = Wissenschaft von der

    maschinellen Informationsverarbeitung  Engl.: Computer Science  Großer Problem- und Aufgabenkreis, darum Unterscheidung vier Teilbereiche der Informatik:  Technische I.  Praktische I.  Theoretische I.  Angewandte I. Informatik
  4.  Konstruktion von Rechnern, Speicherchips, Prozessoren – und Peripheriegeräten (Festplatten,

    Druckern, Bildschirme)  Eng verbunden mit der Elektrotechnik 1. Technische Informatik Eniac, der erste rein elektronische digitale Universalrechner, 1946 der Öffentlichkeit vorgestellt.
  5.  Stellt die Gerätschaften, die Hardware bereit  Dabei berücksichtigt

    die TI Anforderungen der Programme, die durch die Hardware ausgeführt werden sollen 1. Technische Informatik
  6.  Beschäftigt sich mit den Programmen, die einen Rechner steuern:

    Software  Betriebssysteme  Anwendungen  Compilerbau 2. Praktische Informatik
  7. #include <iostream> using namespace std; int main() { cout <<

    "Hello World!“; } 00000000 77 90 192 0 52 0 248 0 64 0 00000010 110 4 110 164 154 6 0 64 0 0 00000020 103 11 0 0 28 0 0 0 151 0 00000030 0 0 65 1 0 0 79 1 0 0 00000040 99 1 0 0 150 1 0 0 171 1 00000050 0 0 192 1 0 0 213 1 0 0 Ein Compiler übersetzt Programme, die in einer Programmiersprache formuliert sind, in (z.B.) Maschinensprache Exkurs: Compiler C++ Maschinensprache
  8.  Abstrakte mathematische und logische Grundlagen  Formale Sprachen 

    Automatentheorie  Berechenbarkeit, Codierungstheorie 3. Theoretische Informatik
  9. Einsatz von Rechnern im Alltag  Desktopanwendungen z.B. Textverarbeitungs- und

    Tabellenkalkulationsprogramme Stark vernetzt mit anderen Disziplinen, erschließt neue Einsatz- und Aufgabengebiete für Informatik, profitiert von Arbeit auf Gebieten der  Technischen (leistungsfähigere Hardware) Informatik  der Praktischen I. (neue Software)  der Theoretischen Informatik 4. Angewandte Informatik
  10. Problemstellungen der HKI Beispielfragestellung:  Gegeben ist ein umfangreicher Materialbestand

    von digitalisierten Inkunabeln („Wiegendrucke“, Mitte bis Ende 15. Jahrhundert) http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/  „Lässt sich OCR auf besonders alten Drucken umsetzen?“  „Welche Gegebenheiten gilt es, zu beachten (Buchschmuck, Zustand des Quellenmaterials)?“ 4. Angewandte Informatik: HKI
  11. Boah! Mein lieber Scholli! Schnarch! Ob‘s heute wohl noch regnen

    wird? It‘s magic – wie macht ein Rechner das?
  12. Computer verarbeiten Informationen Was ist das „Information“?  „Informationen“ […]

    [sind] nicht exakt definierbare abstrakte Objekte“ (Ernst, Hartmut: Grundkurs Informatik)  Problem bei dieser Definition: Wenn wir nicht wissen, was {„exakt“, „definierbare“, „abstrakte“, „Objekte“} (in einem spezifischen Kontext) bedeutet, können wir lediglich feststellen, dass es sich bei der Definition um einen wohlgeformten Satz der deutschen Sprache handelt. Der Informationsgehalt der Nachricht (der Definition) geht gegen Null. Information
  13.  Der Informationsbegriff baut auf dem Begriff des Datums auf

     Daten (Plural: Daten, Singular: Datum) bezeichnet die digitale Repräsentation von Information, konkret: eine Folge von digitalen Zeichen: 1001 0010 1010 0110  BARCODE Beispiel / ISBN  Information ist ein Datum bzw. sind Daten mit inhaltlicher Bedeutung. Beispielaussage: „Die Binärfolge 1001 0010 1010 0110 bedeutet <Hallo>“.  Information setzt Wissen voraus – sei es auch nur das Wissen, wie die Information zu interpretieren ist. Definition: Information vs. Daten
  14. \|||/ (o o) ,~~~ooO~~(_)~~~~~~~~~~, | | | BIT rulez! |

    | | '~~~~~~~~~~~~~~ooO~~~‘ |__|__| || || ooO Ooo Daten = Digitale Repräsentation von Information Information = Datum / Daten mit inhaltlicher Bedeutung  Um Bedeutung angereicherte, d.h. semantisierte Daten Information? Daten? ASCII Art?
  15.  Repräsentation: Die Bedeutung, d.h. der Informationsgehalt von Daten ergibt

    sich erst aus der Kenntnis der benutzten Repräsentation.  Repräsentation == äußere Form der Darstellung (von Information) Repräsentation Information Daten Repräsentation Abstraktion
  16. Abstraktion: Der Prozess der Interpretation von Daten wird als Abstraktion

    bezeichnet. Abstraktion Information Daten Repräsentation Abstraktion
  17.  Aphex Twin: (Windowlicker)  Datenebene: Datei im mp3 Format,

    Bitstrom (z.B. 0001 1010 0110 1110)  Visualisierung über Spektrogramm (visualisiert die Zusammensetzung eines Signals aus einzelnen Frequenzen im zeitlichen Verlauf) Information / Daten: Aphex Twin
  18.  Daten = Die digitale Repräsentation von Information  Repräsentation

    = Äußere Form der Darstellung von Information  Information = Semantisierte Daten / Daten mit inhaltlicher Bedeutung  Abstraktion = Prozess der Interpretation von Daten  Informationsgewinnung  Wissen = „Werden Informationen mit anderen Informationen vernetzt und zur Lösung von Problemen eingesetzt, dann werden sie als Wissen bezeichnet.“ (Heyer, Quasthoff, Wittig: Text Mining. 2008)   Wissen ist Information in Aktion Definitionen auf einen Blick I
  19.  Information wird übermittelt durch Kommunikation  Beispiel: Basales Sender-Empfänger

    Modell  Eine Nachricht ist eine Zeichenfolge, die Information vermittelt, z.B. ISBN-Nummer oder Bitfolge  Ein Signal ist die physikalische Darstellung von Nachrichten oder Daten  Kommunikation bedient sich immer einer Sprache  Die Information wird in einer Sprache kodiert. Definitionen auf einen Blick II Sender Empfänger Nachricht (codiert)
  20. Jede Sprache besitzt (hallo theoretische Informatik!):  Ein Alphabet (d.h.

    den endlichen Vorrat an Zeichen, derer sich die Sprache bedient) Beispiel: „a“, „e“, „i“, „o“, „u“  Eine Grammatik, d.h. Regeln, wie Zeichenketten, Wörter, Aussagen zu formen sind  Regelsystem einer Sprache  Eine Syntax, die festlegt, welche Ausdrücke zur Sprache gehören.  Eine Semantik, die festlegt, was die Ausdrücke bedeuten Definitionen auf einen Blick III
  21. *

  22.  Bit (singular: Bit, Plural: Bit, Bits)  Kleinstmögliche Einheit

    der Information  Informationsmenge in einer Antwort auf eine Frage, die zwei Möglichkeiten zulässt:  Ja / Nein  Wahr / Falsch  Schwarz / Weiß  Hell / Dunkel  Links / Rechts Bits, das Alphabet des Computers
  23.  Binärer Code: 0 oder 1  Konkret (Elektrotechnik): 

    Elektrische Ladungen: 0 = ungeladen, 1 = geladen (Beispiel: Kondensator)  Elektrische Spannungen: 0 = 0 Volt, 1 = 5 Volt  Magnetisierungen: 0 = unmagnetisiert 1 = magnetisiert Beispiel: Festplatte  Sonstiges  Morsealphabet  Barfuß / Lackschuh Bits: Codierung
  24. Angenommen, wir wollen mehr als nur zwei Antwortmöglichkeiten formulieren? 

    Beispiel Windrose: Wir definieren 0 als Nord und 1 als Süd.  Frage: Wie zusätzlich Osten und Westen definieren?  Antwort: Um weiteres Bit erweitern: 0 0 = Nord 0 1 = Ost 1 0 = Süd 1 1 = West Bits: Bitfolgen
  25.  Wie weitere Himmelsrichtungen ausdrücken?  Durch ein weiteres Bit:

    Acht Möglichkeiten 0 0 0 = Nord 0 0 1 = NordOst 0 1 0 = Ost 0 1 1 = SüdOst 1 0 0 = Süd 1 0 1 = SüdWest 1 1 0 = West 1 1 1 = NordWest Bits: Bitfolgen II
  26. Codieren Sie die folgende Aussage unter Verwendung des Binärcodes: „In

    einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit“ Übung (kleine)
  27. /

  28.  Welche Regel lässt sich aus dem Verhältnis Anzahl der

    Bits zur Anzahl der darstellbaren Antwortmöglichkeiten ableiten?  Wie viele Antwortmöglichkeiten lassen sich mit 4 Bit, wie viele Antwortmöglichkeiten mit 8 Bit darstellen?  Ihre Aufgabe besteht darin, die Großbuchstaben des lateinischen Alphabets (ohne Umlaute) im Binärcode abzubilden: A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, X, Y, Z  Wie viele Bit benötigen Sie zur Codierung, d.h. um jeden Buchstaben abbilden zu können? Achtung: Sie brauchen die einzelnen Buchstaben nicht binär zu codieren! Bei der Aufgabenstellung geht es einzig um die Überlegung, wie viele Wahlmöglichkeiten mit wie vielen Bits codiert werden können.  Ergänzen Sie das Alphabet um die Kleinbuchstaben des lateinischen Alphabets (ohne Umlaute): Wie viele Bit benötigen Sie, um Klein- und Großbuchstaben von aA-zZ zu codieren, also aAbBcCdDeEfFgGhHiIjJkKlLmMnNoOpPqQrRsStTuUvVwWxXy YzZ Hausaufgaben