Karl H. Müller (WISDOM): Visuelle Datenanalyse als sozialwissenschaftliche Methode
Vortrag am Symposium: Infografik und Datenjournalismus
2.-3.12.2013, #dataviz13
Department Medien und Design, FH JOANNEUM Graz
http://datablog.fh-joanneum.at/symposium
als Referenzpunkt im Bereich Visualisierung Ø Zwei „große Transformationen“ bzw. „lange Revolutionen“ in Wissenschaft und Gesellschaft Ø Visualisierung als sozialwissenschaftliche Methode Ø Komparative Vorteile der sozialwissenschaftlichen Datenvisualisierung Ø Verbindungen zum Datenjournalismus
– 1945: Wien, Den Haag, Oxford Mitglied des „Wiener Kreises“, Begründer einer neuen „Wissenschafts- enzyklopädie“, Pionier der Visualisierung u.va.m. Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Wien (1925 – 1934), Zusammenarbeit mit Gerd Arntz (1900 – 1988) „Modern Man in the Making“ (1939) als Höhepunkt der ISOTYPE-Visualisierung („Mengensymbole“)
→ Science II (Wissenschaften zwischen (Wissenschaften seit dem 17. und dem frühen 20. 1940/60) Jahrhundert) Piaget-Gesellschaften → Turing-Gesellschaften (Sprach- und schriftbasiert) (Maschinencodebasiert)
der Wissensbasis der Piaget-Gesellschaften in die Turing-Gesellschaften Neue Potenziale: Globale Reichweite, globale Reproduzierbarkeit Jahr 2000: Verhältnis von Turingkreaturen zu Menschen 10:1 Jahr 2012: Verhältnis steigert sich auf rund 30:1 „Big Data“: Gegenwärtige Gesellschaften produzieren enorme Datenmengen und vernichten sie auch wieder
Ø Große Datenmengen (Europäischer Sozialer Survey (ESS), Survey of Health, Ageing and Retirement (SHARE), etc.) Ø Stark unterschiedliche Ländergrößen (Karten sind kaum zu verwenden (Luxemburg, San Marino, etc.) Ø Traditionelle Verfahren der Visualisierung eignen sich nur sehr begrenzt für komplexe europäisch-vergleichende Musterbildungen (ESS-Fiasko, 2003) Ø Kein kognitiver Mehrwert von üblichen Datenvisualisierungen zu normalen Tabellen Ø Datenvisualisierung als “Behübschung” und nicht als erkenntnisleitende Methode
Herausforderungen im Bereich von Daten, Methoden und Räumen: Ø “Big Data”: Zugang, Anonymität, Auswertungs- techniken, explorative visuelle Verfahren Ø Visuelle Methoden: Datenvisualisierungen als eigenständige Methoden zur Unterstützung von komparativen Analysen (Vergleichende Analysen als “experimentelle Methode” in den Sozialwissenschaften) Ø Europäischer Kontext: Vergleichende Visualisierungen speziell für den europäischen Kontext (viele Länder, mehrere Zeitpunkte, etc.)
eines Begriffsapparats, der einen Tansformationsprozess emöglicht: Daten → Musterbildungen/Mustererkennungen Ø Lösung des Raumproblems: z.B. Relationale Karten, gleiche Größen pro regionaler Unit (Länder, Bundesländer, Bezirke, etc.) Ø Grundbegriffe: Modus: Modus I (ein einzelner Datensatz); Modus II (zwei oder mehrere Datensätze) Kontexte (ein/mehrere Beobachtungspunkte/eine/mehrere Variablen (Vier Kontexte) Ø Visuelle Prototypen (“Mustergeneratoren”)
für Kohärenzen, Clusterbildungen, Distanzen, Korrelationen Ø Europäischer Rahmen: Daten des Europäischen Sozialen Survey 2003 und 2011 Ø Zwei Prototypen (Kohärenzen, multiple Bereiche/ multiple Dimensionen pro Bereich Ø Zwei Kontexte: ein Zeitpunkt/mehrere Dimensionen und Bereiche sowie mehrere Zeitpunkte und mehrere Dimensionen und Bereiche Ø Kognitiver Mehrwert: Muster können in tabellarischer Form oder mit statistischen Verfahren sehr schwer entdeckt werden Ø Geringe Eingewöhnungszeit notwendig
relativ leicht verständlich und handhabbar (im Gegensatz zu statistischen Verfahren und Programmen) Ø Verwendung visueller Methoden als “Geschichtengeneratoren” mit unterschiedlichen Themen: Abweichungen, Kohärenzen, Distanzen, Korrelationen (Zusammenhänge zwischen Sub- populationen wie Geschlecht, Alter, etc.) Ø Permanente Verfügbarkeit und Erweiterbarkeit (neue Wellen von ESS, SHARE, etc.) Ø Hoher Neuigkeitswert (im Vergleich zur journalistischen Aufbereitung von Umfragen)
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