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Schätzungen – das Enfant terrible der Software-Entwicklung

Schätzungen – das Enfant terrible der Software-Entwicklung

Obwohl die wenigsten Softwareentwicklungen ohne Schätzungen auskommen, haben sie unter Entwicklern einen extrem schlechten Ruf. Aber woran liegt das? Ein Grund ist, dass eine einzige Zahl ohne Kontext zum Commitment bzw. zum Plan erklärt wird.

Ich zeige in diesem Vortrag, wie wir zu besseren Schätzungen kommen und dass diese immer abhängig von der Fragestellung sind. Außerdem löse ich das Rätsel auf, warum Schätzungen immer höher werden, je genauer man schätzt.

Konstantin Diener

December 09, 2021
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Transcript

  1. 1. Nimmst du es als Zusage? Gehst du davon aus,

    dass ich direkt loslege? 2. Was ist genau gemeint? 3. Welche Entscheidungen bauen auf meiner Antwort auf? 4. Was passiert, wenn meine Antwort falsch ist? 5. Kann ich das überhaupt schätzen? Wie viel Arbeit ist eine Funktion im Kalender zur automatischen Terminfindung?
  2. 1. Nimmst du es als Zusage? Gehst du davon aus,

    dass ich direkt loslege? 2. Was ist genau gemeint? 3. Welche Entscheidungen bauen auf meiner Antwort auf? 4. Was passiert, wenn meine Antwort falsch ist? 5. Kann ich das überhaupt schätzen? Wie viel Arbeit ist eine Funktion im Kalender zur automatischen Terminfindung?
  3. Schätzung als Zusage behandeln Misstrauen des Entwicklers Pu ff er

    einbauen Misstrauen des Managers Schätzung verhandeln
  4. Please remember that we’re producing estimates, not facts. If we

    reduce all our information and assumptions down to a single number, it’s easy to forget the uncertainty behind that number. A number looks bold and exact. Trustworthy. Immutable. In the case of estimates, a number is none of those. It’s still just an estimate. “ So ft ware Estimation Without Guessing
  5. • Welche Entscheidung(en) basieren auf dieser Schätzung? • Was wirst

    du mit meiner Aussage anfangen? • Was passiert, wenn wir das Zieldatum nicht halten? • Was können wir nach hinten schieben, wenn das Zieldatum absolut fest ist? Warum?
  6. Discovery- Phase Backlog Experten-Teams Abrechnungs- modelle Auslieferung in Sprints Soft

    ware- Releases • Sollen wir es machen? • Wie viel Budget brauchen wir? • Festpreis möglich? • Wann gibt es eine erste Version für den Markt? • Sollen wir A oder B machen?
  7. »What? 63 hours, just in queue time?«, Wes say, incredulously.

    »That’s impossible!« Patty says with a smirk: »Oh, of course. Because it’s only 30 seconds of typing, right?« “ The Phoenix Project
  8. • Wenn ich eine Schätzung anfrage: • Haben wir das

    gleiche Verständnis? • Wofür brauche ich die Schätzung? • Finde vorher heraus, welche Frage du eigentlich beantworten möchtest! • Akzeptiere die Schätzung, aber versuche, sie zu verstehen. • Verwende die Schätzung nur zweckgetreu! Spickzettel
  9. • Wenn ich um eine Schätzung gebeten werde: • Finde

    heraus, was die Ziele deines Gegenübers sind. (common ground) • Entwickle ein Verständnis für die Verwendung der Schätzung. • Liefere mehr als eine simple Zahl. Spickzettel
  10. "It turns out that estimation is fractal. The more fine-

    grained you break down the requirements, the more ’edges’ you will discover. This means that the more detailed your estimate, the more the total will tend towards infinity, simply due to rounding errors and the fear factors that we multiply into fine grained estimates." Dan North
  11. Themenblock Komplexität ca. Kosten Komplexität ca. Kosten Ramp Up 3

    22.000 € S 25.000 € Messeplan 2 15.000 € XS 15.000 € Messeplan – Themenwelt 5 37.000 € M 35.000 € Messestand 2 15.000 € XS 15.000 € Messestand – Buch 3 22.000 € S 25.000 € Suche 8 60.000 € L 60.000 € Ausstellerliste (inkl. Filter etc.) 5 37.000 € M 35.000 € Produktliste (inkl. Filter etc.) 5 37.000 € M 35.000 € Media Hub 8 60.000 € L 60.000 € Backo ff ice für das Self Onboarding 5 37.000 € M 35.000 € Medien-Content 3 22.000 € S 25.000 € Livestreams 5 37.000 € M 35.000 € Veranstaltung 1 3 22.000 € S 25.000 € Veranstaltung 2 5 37.000 € M 35.000 € Autoreninfo 2 15.000 € XS 15.000 € Medienvertreter 3 22.000 € S 25.000 € 67 500.000 € 500.000 €
  12. • Alle Fehler in eine Richtung machen • Zwischenräume der

    Teile übersehen • Menge der Teile nicht mehr handhabbar • „Gesetz der kleinen Zahlen“ schlägt zu • Fokus verlieren • Zerlegung der Teile realitätsfremd Gängige Fehler
  13. • Schätzen wir die richtigen Dinge? • Sind wir zu

    detailliert? • Erzeugen wir eine Informationsillusion? • Blähen wir es auf? (Gesetz der kleinen Zahlen) • Hil ft die Zerlegung bei der Umsetzung oder Priorisierung? • Beschä ft ige ich mich mehr mit der Mechanik der Schätzung, als mit meinem Ziel? • Haben wir einen zweiten Ansatz zur Validierung? Spickzettel
  14. [email protected] | @onkelkodi Bildnachweise: Würfel: https://www.shutterstock.com/de/g/baiaz Küstenlinie: https://www.shutterstock.com/de/g/Boyarkina Wecker: https://www.shutterstock.com/de/g/MY+LIFE+OVER+LIKE

    kleine Steine: https://www.shutterstock.com/de/g/tassita+numsri große Steine: https://www.shutterstock.com/de/g/plotnikov Meeresboden: https://www.shutterstock.com/de/g/Mikhail+Varentsov Karte mit Markierungen: https://www.shutterstock.com/de/g/uksus Sprit holen:https://www.shutterstock.com/de/g/mooddboard Fragen: https://www.shutterstock.com/de/g/robertkneschke Schätzt ihr den Austausch? Konstantin Diener | cosee GmbH cosee.biz