Eine expressivistische Rekonstruktion der Kritik falschen Bewusstseins Titus Stahl Goethe-Universität, Frankfurt a. M. Rethinking Marx 20.-22. Mai 2011 Humboldt-Universität zu Berlin Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
explanatorischen Autarkie des Geistigen Überzeugungen zweiter Ordnung über den Status des Geistigen Selbstanwendung: Illusion der Autarkie des Geistigen kann nicht durch Referenz auf Geistiges erklärt werden Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
ist eine Kritik der reexiven Struktur des kognitiven Verhältnisses von Individuen zur (gesellschaftlichen) Realität, die sich nicht primär auf epistemische Normen stützt. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
ganzen Ideologie die Menschen u. ihre Verhältnisse, wie in einer Camera obscura, auf den Kopf gestellt erscheinen, so geht dies Phänomen ebensosehr aus ihrem historischen Lebensprozeÿ hervor, wie die Umdrehung der Gegenstände auf der Netzhaut aus ihrem unmittelbar physischen. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
kritisiert das ideologische kognitive Verhältnis von Individuen zur gesellschaftlichen Realität nicht dafür, dass es die Realität kognitiv falsch reproduziert, sondern nimmt vielmehr an, dass eine Ideologie ein angemessener Ausdruck einer falschen Realität ist. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
[der Grundlage des Werts] verscheucht keineswegs den gegenständlichen Schein der gesellschaftlichen Charakter der Arbeit. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
Zweiter Einwand: Festhalten am Wahrheitskriterium Dritter Einwand: Das Ausdrucksverhältnis wird nur kausal verstanden Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
als Kritik kognitiver Falschheit (K) operieren, andererseits soll sie nicht-epistemische Kritik (NE) materieller Praxis (M) sein. Wie geht das zusammen? Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
Verständnis von Ausdruck 2 Lokalisierung des Ideologischen nicht im (wahrheitsfähigen) Gehalt, sondern in der Form von kognitiven Zuständen Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
Formen drücken genau dann die materielle Realität aus, wenn sie der Ausdruck praktischer Unterscheidungen sind, die wiederum nur in einem an die materielle Praxis gebundenen kontrastiven Vokabular adäquat verstanden werden können. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
Praktiken sind Praktiken, die ihre eigenen kontrastiven Unterscheidungen in unangemessener Weise als zeitlos, allgemein und objektiv behandeln, die also einen Fehler zweiter Ordnung begehen. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
1 Praktiken, die eine Behandlung ihrer konstitutiven Unterscheidungen als konstituierte Unterscheidungen erlauben 2 Praktiken, die dies nicht erlauben Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
Urheberrechtsgründen für Online-Version entfernt.] Man kann aber dennoch sagen, daÿ die Schluÿgesetze uns zwingen; in dem Sinn nämlich, wie andere Gesetze in der menschlichen Gesellschaft. [...] Wer anders schlieÿt, kommt allerdings in Konikt, z. B. mit der Gesellschaft. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
einer Bestimmung von Ideologie Ein kognitives Phänomen ist genau dann ideologisch, wenn es nur in einem Vokabular rekonstruiert werden kann, das konstitutive Unterscheidungen einer Praxis explizit macht, deren Regeln es nicht erlauben, sie als praktisch konstituierte Unterscheidungen zu behandeln. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
Ideologien sind kognitive Phänomene, die nur in einem Vokabular rekonstruiert werden können, das konstitutiv für eine Praxis ist, die 1 mit einem konstitutiven Anspruch auf Transparenz und Autonomie ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer einhergeht, 2 die diesen Anspruch aber dadurch systematisch frustriert, dass nach ihren Regeln ihre konstitutiven Unterscheidungen nicht als konstituierte Unterscheidungen angemessen thematisiert werden können. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt
fehlerhaft, indem sie Handeln erzwingen, das nur unter der Annahme falscher Überzeugungen zweiter Ordnung rational ist. Titus Stahl Goethe-Universität Frankfurt