Upgrade to Pro — share decks privately, control downloads, hide ads and more …

WBS AGFA - Lektion 6 - Postproduktion

Jens Prausnitz
February 08, 2017

WBS AGFA - Lektion 6 - Postproduktion

Willy Brandt Schule Warschau
Arbeitsgruppe Filmakademie (AGFA)
Lektion 5 - Produktion (Teilnehmerausgabe)

Links zu den besprochenen Videos und Webseiten:
Tortenschlacht ("Beastie Boys"): https://www.youtube.com/watch?v=eBShN8qT4lk
"Art of the Title": http://www.artofthetitle.com/designer/saul-bass/
zum Schnitt von "Der Elefantenmensch": http://www.moviepilot.de/news/ich-der-elefantenmensch-und-der-kampf-gegen-die-tranen-140917/comments/1214852
Nochmal als Video: https://www.youtube.com/watch?v=Kj78AsvF6U4
Mehr über die beste Cutterin wo gibt, Anne V. Coates: http://nofilmschool.com/2016/06/legendary-editor-anne-coates-lawrence-of-arabia

Mit Ausnahme der Screenshots aus Filmen steht diese Präsentation unter folgender Creative Commons Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Die Präsentation ist öffentlich zugänglich und dient als Begleitmaterial für Bildungszwecke im Rahmen der AG-Filmakademie der WBS Warschau 2016/17. / This presentation is for educational purposes only.

Jens Prausnitz

February 08, 2017
Tweet

More Decks by Jens Prausnitz

Other Decks in Education

Transcript

  1. das ganze Material (Bild, Ton, Fotos, etc.) sammeln Verpflegung, Zeit,

    psychologische Unterstützung Schnittprogramm
  2. Wie fängt man an? 1. Material “offen” organisieren und sichten,

    Notizen machen. 2. Welche Szenen/Momente haben euch schon beim Sichten gefallen? 3. Immer dem Bauchgefühl folgen, und unbedingt lernen es zu artikulieren. 4. Szenen-Rhythmus finden, wobei jede Szene einen anderen haben kann. 5. Wenn es mal nicht weiter geht, an einer anderen Szene arbeiten.
  3. “offenes” Material • Mythos vom “besten Take” • Timelines &

    Suchen > Metadaten & Ordner • manchmal weiß man nicht was man braucht • Unterbewusstsein -> Intuition folgen • auf die Stimme / Seele des Film hören
  4. “offenes” Material alle Einstellungen in einer Timeline, eventuell je eine

    pro Drehtag / Woche ausgewählte, bereits benutzte und vorgemerkte Einstellungen “höher” legen / organisieren
  5. “offenes” Material • auf den ersten Blick unübersichtlich • auch

    auf den zweiten und dritten • aber man lernt dabei das Material besser kennen • Unterbewusstsein lernt mit > Metadaten • plötzlich entdeckt man Neues im Übersehenen
  6. Wo fängt man an? A. Am Anfang natürlich. B. Beim

    Ende und dann zum Anfang vorarbeiten. C. “Mittagspause, Klo, Nickerchen.” (Dreisatz) D. Dem letzten Drehtag, weil da alle eingespielt sind. E. Effekte. Weil die am längsten brauchen. Folgt eurer Intuition. Welcher Moment berührt euch?
  7. die erste Szene Mich hat es zu der Szene gezogen,

    in der die erste Annäherung der beiden Heldinnen stattfindet. Aber was wäre eure gewesen? Da fangt ihr an.
  8. die erste Wahl Es gibt darin eine wichtige Dialogszene, und

    diese beiden Takes davon. Welche würdet ihr nehmen und warum?
  9. die erste Entscheidung Die rechts, weil sie eher auf Augenhöhe

    der beiden ist, und weil “Emma” ihre Haare dort offen trägt, wie in den späteren Einstellungen der Szene.
  10. Wo eine Einstellung anfängt Wenn das Voiceover länger ist, als

    die Einstellung, kann man sie verlangsamen (hier 40%), was in diesem Fall die Dramatik der Szene noch unterstreicht. statische Kamera
  11. Wo eine Einstellung anfängt Hier endet eine Einstellung mit einer

    Abblende, die folgende beginnt mit einer Aufblende. Das signalisiert überdeutlich, das Zeit vergangen ist, obwohl … statische Kamera
  12. Wo wir gerade dabei sind … … erlaubt sind nur

    drei Schnittarten. Auf alle anderen “Effekte” kann man verzichten. Setzen! harte Schnitte Auf- bzw. Abblenden Überblendungen
  13. Wo eine Einstellung anfängt … eine sog. “Tonbrücke” mit der

    Musik bereits in der vorherigen Einstellung beginnt, die von der Protagonistin erst in der nächsten eingeschaltet wird. statische Kamera
  14. Warum? 1. Gedreht wurde das ins Zimmer kommen, Musik einschalten

    und wieder aus dem Zimmer gehen. Was muss man davon wirklich zeigen? 2. Es genügt das Ablegen des Players und der Beginn des Weggehens. 3. Faustregel: Schnitt setzen bevor die Augen das Bild verlassen. 4. Es hilft auf die Länge der umgebenden Einstellungen zu achten -> Rhythmus 5. Wenn kürzer oder länger zur Wahl stehen, ist fast immer kürzer richtig.
  15. Wo eine Einstellung aufhört Wenn man alle Informationen aus der

    Einstellung “ausgelesen” hat und nichts Neues mehr passieren wird. Wäre da nicht noch die Sache mit der Continuity. Hier passiert nichts mehr, außer dass die Darstellerinnen zu lachen anfangen und damit “out of character” sind und in die Kamera gucken. Der Schnitt kommt darum kurz davor.
  16. Continuity Die Einstellungen sollen fließend ineinander übergehen, auf Bewegung geschnitten

    werden, so dass die Schnitte “unsichtbar” werden. Das bedeutet nicht, dass alles 1:1 aneinander anschließen muss, sondern dass es so wirkt, was sich bei gleichmäßigem Rhythmus (dazu gleich mehr) wie von selbst einstellt. Jeder Schnitt erlaubt sogar ein bisschen in der Zeit nach vorne zu springen (bei Szenen, die zeitliche und räumliche Kontinuität vorgaukeln). Vier bis sechs Bilder machen sofort ein anderes Tempo. Also: ausprobieren!
  17. Was hat man davon? sofortiges, visuelles Feedback wirft Fragen auf,

    wie z.B. warum ist diese Einstellung als einzige länger als die anderen? Weil ihr wieder mal nur einen Mastershot gedreht habt !!!
  18. Warum ist Rhythmus so wichtig? 1. Rhythmus ist nur eine

    (von vielen) Methoden den Schnitt zu gestalten. 2. Gleichmässiger Rhythmus strahlt Ruhe aus, hat etwas beruhigendes. 3. Hat man Rhythmus erst einmal etabliert, kann man ihn stören. 4. Genau dann fängt der Spaß an. 5. Im Rhythmus könnt ihr den Subtext eurer Szenen einbetten.
  19. Beispiele für Rhythmus: Langsam - eine Dialogszene. Die beiden etwas

    längeren Einstellungen darin sind eine Halbtotale (in der es mehr zu sehen gibt) und bewegte Kamera.
  20. Beispiele für Rhythmus: Dynamisch - erst wird es schneller, dann

    wieder langsamer (oder umgekehrt); wird häufig mit “schnell” verwechselt, also nachfragen.
  21. Beispiele für Rhythmus: Unruhe - die Nervosität der Gruppe spiegelt

    sich im Schnitt wieder. Außerdem habt ihr alles mit zu wenig Vor- und Nachlauf gedreht !!!
  22. Beispiele für Rhythmus: Schnittlos - bietet sich z.B. bei intensiven

    Momenten (oder Komik) an. Die bewegte Kamera ist dabei, man erlebt den Horror “live” mit.
  23. Wie prüft man den Rhythmus? 1. Erst schneidet man nach

    Gefühl, aus dem Bauch heraus. 2. Ton und Musik stumm stellen, erst dann ansehen. 3. Wo fließt und wo hakt es? Macht es in 3 Bilder Schritten länger oder kürzer und schaut wann es besser funktioniert. Irgendwo fühlt es sich dann plötzlich richtig an - dann habt ihr den perfekten Schnittpunkt gefunden. 4. Sucht nach diesen Momenten, denn der gleichmäßige Rhythmus fließt. 5. Hakelig wird es gerne da, wo etwas zu lange oder zu kurz “steht”, als in der unmittelbaren Schnittumgebung.
  24. das Gleiche gilt für jeden einzelnen Schnitt erst im Kontext

    zeigt sich, ob er funktioniert Im Rhythmus liegt die Seele des Films.
  25. Drehpläne und Zeitmanipulation bewegte Kamera, eine Einstellung Schwenk von links

    auf leere Wand Die Einstellungen wurden in dieser Reihenfolge gedreht: 1) Mädchen geht aus der Schule, sieht Geist, geht weiter 2) wir sehen die leere Wand.
  26. vielleicht andersherum? Kamera überholt Protagonistin, da ist der Geist leere

    Wand So ist es dann im “fertigen” Film. Aber ist das wirklich die beste Alternative? Was ginge denn noch?
  27. Eine weitere Option wäre den Schwenk gleich ganz weg zu

    lassen, was ich inzwischen bevorzugen würde (weniger ist … und so weiter). Was meint ihr? Animiertes Standbild, um die Einstellung künstlich zu verlängern, damit der Schnitt “ruhiger” wird. Gedoppelte Einstellung mit Echo-Effekt um den Moment unheimlicher zu machen.
  28. man ist nie ganz fertig, Unsicherheiten bleiben irgendwann muss man

    trotzdem loslassen können Zeit lässt die “Schnittwunden” verheilen
  29. Rohschnitt Ausgehend von den ersten geschnittenen Szenen schneidet man dann

    alle anderen. Auch gerne Variationen ein und derselben Szene. Selbst solche, von denen man weiß, dass sie z.B. aufgrund von Überlänge aus dem Film fliegen werden. Dann hat man die Szenen in etwa in der Reihenfolge vorliegen, wie sie im Drehbuch angeordnet waren und stellt fest: Mist, das funktioniert so nicht. Jetzt beginnt der eigentliche Schnitt bzw. die Montage des Films. Dupliziert eure Sequenz ab sofort regelmäßig, ihr werdet auf den Rohschnitt als Vergleichsgrundlage noch häufig zurück greifen.
  30. VFX Die titelgebende Erscheinung sucht die Protagonistin zum ersten Mal

    im Bus heim, ohne dass sie es bemerkt. Schade, dass sich der Geist nicht bewegt und bei jedem “Flackern” näher kommt. Gedreht wurde das eigentlich als Schnitt in der Kamera, es war aber besser es als Compositing mit Tracking in “After Effects” zu machen - was an dieser Stelle deutlich zu weit führen würde. Unbedingt vorher besser planen, gerade Szenen mit “Effekten”.
  31. Rotoskopie Tafelwischen geht schneller. Habt ihr selber gemerkt, ne? Was’n

    das? Rotoskopie ist wie Tafelwischen; man macht Bild für Bild etwas weg, was dann nicht hingehört. Oft handelt es sich dabei um die Drähte, an denen Stuntmen durch die Luft gezogen werden und ähnliches.
  32. Split Screen Wenn es irgendwie geht vermeiden. Warum? Weil er

    durch seine Künstlichkeit (“wie-cool-ist-das-denn”) Aufmerksamkeit auf sich zieht, die Form also seine Funktion überlagern könnte. In unserem Fall lag es auch am Zeitmangel. So konnte man schneller erzählen, wie sich das Gerücht durch die Schule verbreitet. Bitte nur in Musikvideos und Werbung benutzen.
  33. Titelgestaltung 1. Kurz, prägnant, nicht zu viel verratend, Interesse weckend.

    2. Schlicht, Design oder eigene Sequenz? 3. Saul Bass 4. Inspiration: “art of the title” http://www.artofthetitle.com/designer/saul-bass/
  34. Titelgestaltung + x = unscharfer Take Szene vor dem Finale

    (wegen Schatten/Bewegung) Mit den Elementen experimentieren (Größe, Schärfe, Position, Filter, etc.)
  35. Titelgestaltung Das “different” ist im gleichen Font geschrieben und bewegt

    sich nach rechts (Zukunft / Zeitstrahl / im Westen schreiben wir von links nach rechts), die geschlossenen Augen darunter gleichzeitig nach links (Vergangenheit). Die Schrift blendet aus während sich die Augen öffnen und die Bewegung zum Stillstand kommt, in der Gegenwart. Der Filmtitel kommt außerdem erst am Ende des Films, was ihn direkt in die Tat umsetzt und als “call to action” an den Zuschauer stehen lässt.
  36. Feinschnitt Ist ein langwieriger Prozess, der nicht nur aus dem

    Verfeinern der Schnittpunkte des Rohschnitts besteht. Szenen herausnehmen, umstellen und neu zusammensetzen ist der oft verblüffendste Teil, warum Montage auch der bessere Begriff ist, denn hier spürt man die Magie des Filmemachens wie sonst nirgendwo. Einzelne Szenen und Einstellungen lassen sich oft schon durch Kleinigkeiten verbessern, und langsam fügt sich alles zusammen. Das ist wie einen Haufen Legesteine haben, aber keinen Bauplan, stattdessen nur ein vages Gefühl dafür, was es mal werden könnte. Und ihr müsst nie alle Teile verbauen, die ihr habt, sondern nur die nötigsten.
  37. Vergrößerungen Während des Voiceovers wird das Bild langsam um ca.

    20% vergrößert, als würde sich die Kamera dem Gesicht der Protagonistin nähern. … wird bewegte Kamera aus statischer Kamera …
  38. Jumpscare 100 % 110 % suggeriert in der Kürze eine

    Bewegung auf die Kamera zu Auf die Stille folgt der obligatorische, laute Musikeinsatz, genau auf den Schnitt.
  39. to jump or not jump … ausprobieren, wann der Musikeinsatz

    (oder ob überhaupt) am effektivsten ist: wenn er vor dem Schnitt kommt, darauf, oder erst kurz danach. Das Ergebnis ist manchmal verblüffend und nicht so, wie man es erwartet. wenn möglich, dann gegen die Klischees arbeiten - Spannung entsteht am ehesten da, wo die Zuschauer mit ihren eigenen, inneren Ängsten alleingelassen werden, und sie auf den Schockmoment warten.
  40. Szenen retten Was tun, wenn eine Szene fehlt, oder man

    mit dem Ergebnis unzufrieden ist? statische Kamera scene missing
  41. eigentlich sollten die Helden die Kamera auf der Geisterjagd dabei

    haben und einander filmen, Typ “found footage”, z.B. BLAIR WITCH PROJECT (1999) Es gibt keine Zufälle. Der Film selbst “wollte” eine andere Auflösung haben, aber welche? Es hilft bei den Elementen zu bleiben, die der Film selbst vorgestellt hat, also seiner inneren Logik folgen -> Besinnung auf den Geist nach Möglichkeiten suchen, das auch umzusetzen, ausprobieren Wenn alle Stricke reißen sollten: Nachdrehen. Nicht aufgeben, Geduld haben.
  42. Szene ergänzen Alternative, ungenutzte Einstellung, freigestellt und mit “Bewegungsunschärfe” animiert.

    harter Schnitt ins Ende Jumpscare-Sound einfach mal rückwärts ausprobieren. +
  43. die andere Gruppe hatte ein ähnliches Problem, denn das Drehbuch

    war viel zu lang für die vorgegebene Filmlänge, und selbst davon waren noch nicht alle Szenen abgedreht. Es musste also ein Schluss her, den es gar nicht gab. Der geplante Schluss wurde verworfen, weil die darin enthaltenen “Zwillingssituation” für Außenstehende vermutlich nicht zu erfassen gewesen wäre. Was fehlte, war ein Happy End nach dem dramatischen Höhepunkt. Zum “Glück” gab es aber viele “zufällig” dokumentierte Momente, die sonst höchstens ihren Weg in das Outtake-Reel gefunden hätten.
  44. Outtakes oder Schätze? In den Momenten vor “Bitte” und nach

    “Danke” oder in den Pannen finden sich häufig echte Emotionen, mit denen man viel anfangen kann. Anfang des Films Ende des Films
  45. Weitere “gehobene” Schätze: Herumalbern vor der Kamera + ein bisschen

    Zeitlupe vor Beginn der Aufnahme improvisierte, gestrichene Szene Fühlt sich alles echt an, weil es auch echt ist! Im Schnitt sind wir genau diesen echten Emotionen auf der Spur.
  46. Szene erfinden Das Finale besteht “nur” aus emotionalen, verspielten und

    damit glücklichen Momenten, die passend zur Musik geschnitten sind. Das war als “Payoff” für die vorhergehende, hoch dramatische Szene notwendig.
  47. Szene erfinden Dabei kann man auch schummeln, Jumpcuts machen, Momente

    wiederholen, über die Achse oder sogar in der Zeit springen und noch viel, viel mehr - wenn es emotional stimmt, sich richtig anfühlt, dann macht es, traut euch einfach.
  48. oder doch Nachdrehen? Beiden Gruppen lief die Zeit davon, Nachdreh-Material

    wurde besprochen und geplant, nur für deren Umsetzung lief die Zeit davon. Diese Szenen würden beide Filme noch nachhaltig verbessern, aber wenn man einen Abgabetermin hat, dann muss “so gut wie möglich” eben reichen. Ich hoffe trotzdem, dass die angestrebten “director’s cut”-Versionen noch das Licht der Welt erblicken. Ein Nachdreh gehört bei fast allen Filmproduktionen zum normalen Ablauf.
  49. Moment mal, waren die Filme nicht zu lang? Erst große

    Töne spucken, “weniger ist mehr” und so. Ja, ja - Geduld, kommt ja schon!
  50. gestrichene Dialoge Hier spart man am meisten Zeit ein, jede

    Wette. “Sophie” sagt sie sei unpopulär und erklärt dann wieso. Die “Diagnose” kann man weg- und damit dem Zuschauer überlassen.
  51. gestrichene Szene Emma entdeckt das Tanzen durch ein Buch in

    der Bibliothek, googelt ein Tanzstudio und geht dann dorthin? Das geht auch schneller.
  52. weniger ist doch mehr Szene Der schwebende Kopf von “Chanel”

    hat für Belustigung gesorgt und flog raus. Die Szene liegt nicht weit zurück und man versteht die Traurigkeit auch so.
  53. verlängerte Szene Und wenn so viel rausfliegt wird an anderer

    Stelle Platz frei um die Szene des einander Kennenlernens zu verlängern.
  54. Tonmischung Im Prinzip versucht man sich dabei Grenzen mit Spielräumen

    zu setzen: 1. Dialoge so mischen, dass sie im Bereich zwischen -12 und -6db liegen. 2. Musik (oben grün dargestellt) ebenfalls nicht lauter als -6db. 3. Auf Ausgewogenheit achten und den Bereich über -3db als Headroom “frei” lassen, etwa für Effekte die einen erschrecken sollen.
  55. Tonmischung Was ich an dieser Stelle weglassen muss, sind Dinge

    wie Stereo- und Surround-Mischung, Foley, Sounddesign, Raumklang und vieles mehr, darauf komme ich ein andermal zurück (bitte google’t euch glücklich). Achtet aber noch auf Tonblenden, um “Knacksgeräusche” zu vermeiden:
  56. Grading 1. Anpassung des Looks (Kontraste, Farbbalance, Sättigung, etc.). 2.

    Korrektur von Fehlern. 3. Akzentuierung (z.B. Vignette). 4. Kreative Einflussnahme (von gut, über besser zu Verschlimmbesserungen).
  57. Grading Die Farben innerhalb einer Szene aneinander anpassen und ihnen

    einen einheitliche Look geben ist die Grundlage des Gradings. vorher nachher
  58. Grading + = Nicht übertreiben, denn wie immer gilt: “weniger

    ist mehr”. zu dunkel immer noch zu dunkel, aber immerhin
  59. Beispiele für Vignette: ohne mit Die Vignette ist im Idealfall

    “unsichtbar”, zieht also keine Aufmerksamkeit auf sich. Hier fällt sie mit der Form der Badewanne zusammen.
  60. Beispiele für Vignette: Zusätzlich zum Schreck über den mit der

    Hand (wo die Zuschauer hinsehen werden) synchronisierten Musikeinsatz färbt die Vignette das Bild um das Fenster herum kurz kaum wahrnehmbar ins Rote.
  61. Beispiele für Vignette: Der Effekt selber wird allerdings sanft ein

    und ausgeblendet, die Vignette springt beim Schnitt leicht in ihrer absoluten Position (im Bild bleibt sie aber einfach weiter auf dem Fenster).
  62. Die Durchsichtigkeit der oberen Spur ist an die Tonspur gekoppelt

    - wenn die Gruppe nachspricht nimmt sie zu, und bleibt am Ende.
  63. Vertrieb • youtube • vimeo • Festivals Vorausgesetzt ihr habt

    alle Rechte, also an eurem Drehbuch, dem Schauspiel, Kamera, Schnitt, Regie, der Musik, den Toneffekten, Logos und weiß der Geier was noch alles, dann ab dafür: Wenn nicht (was wahrscheinlicher ist), dann bleibt euch nur die Vorführung im privaten Kreis, und mit ungelisteten, bzw. und/oder mit Passwörtern versehenen Links, bis sich die Rechtslage endlich eurer Lebenswelt angepasst hat, oder ihr wenigstens mal entgegen kommt.