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Einführung in die Design Studio Methode

Einführung in die Design Studio Methode

Johannes Schardt, Designer und Gründer von Precious sprach auf dem Public Service Lab 2019 und gab eine Einführung in die Design Studio Methode.

Public Service Lab

April 05, 2019
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Transcript

  1. Ideen-Exploration Design Studio ist eine effektive Methode, um in einer

    kurzen Zeit eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Ideen zu generieren. Illustration aus dem Buch “Change by Design” von Tim Brown (http:// www.ideo.com/by-ideo/change-by-design) Design Studio ist eine Methode, die am Anfang eines Design Prozesses steht. Ziel in dieser Phase ist das Explorieren von vielen, unterschiedlichen Richtungen.
  2. Interdisziplinarität Um eine Vielfalt von Ideen zu erzielen, ist es

    sinnvoll Leute mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Perspektiven und Rollen einzuladen. Personen aus dem Fachbereich, der IT-Entwicklung und Design sollten vertreten sein. Auch potentielle Nutzer können eine sinnvolle Erweiterung der Gruppe sein.
  3. Gleiche Rahmenbedingungen Alle nutzen die gleichen, einfachen Werkzeuge: Stift und

    Papier. Rechtecke, Kreise und Linien kann jeder zeichnen – mehr braucht es nicht. Dadurch bewegen sich alle auf Augenhöhe, egal ob jemand perfekt illustrieren kann oder nicht. Strikte Zeitlimits sorgen außerdem dafür, dass alle gleichermaßen zu Wort kommen, egal ob Abteilungsleiter/in oder Auszubildende/r.
  4. Teambildung Da beim Design Studio viele unterschiedliche Rollen in einer

    frühen Phase des Design-Prozesses involviert sind, lernen sich die Akteure eines Projekts gleich von Anfang an gut kennen. Sie verstehen besser, wie die anderen denken und wie sie Kritik geben und aufnehmen.
  5. Identifikation und Verantwortung Design Studio ist auch eine Chance, Entscheidungsträger

    früh in den Prozess einzubinden. So verstehen sie die Herausforderungen besser und können ihre Ideen gleich zu Beginn des Projekts beisteuern. Dies führt zu einer höheren Identifikation mit den Lösungsansätzen, die in dem kollaborativen Prozess gemeinsam erarbeitet wurden.
  6. Ablauf eines Design Studios Design Studio besteht aus drei Phasen:

    Skizzieren (Sketch), Präsentieren (Pitch) und Kritisieren (Critique). Diese werden mehrmals wiederholt.
  7. Es gibt keine generelle Regel, wie viele Runden man dreht.

    Dies ist abhängig von der Aufgabe, der Größe und Erfahrung der Gruppe und der Zeit, die zur Verfügung steht. Ein guter Ausgangspunkt sind zwei Iterationen, in denen jeder für sich skizziert und präsentiert. Danach können sich Gruppen bilden, die bestimmte Ideen zusammen ausarbeiten. Die Gruppen durchlaufen ebenfalls ein bis zwei Zyklen in denen skizziert, präsentiert und kritisiert wird.
  8. • Alle benutzen die gleichen Werkzeuge: Stift und Papier. •

    Es gibt ein Zeitlimit. Dieses ist bewusst knapp, denn: • Nicht so viel nachdenken, sondern skizzieren. • Es geht nicht darum Kunstwerke zu kreieren, sondern Gedanken zu visualisieren.
  9. • Die Skizzen werden aufgehängt. • Einer redet, die anderen

    hören zu. Dies ist eine Präsentation, keine Diskussion! • Auch hier gibt es eine knappe Zeitbegrenzungr von 3 Minuten pro Pitch.
  10. • Die Gruppe stellt zunächst Verständnisfragen. • Danach nennt jeder

    zwei bis drei Aspekte, die das Problem lösen und ein bis zwei Möglichkeiten zur Verbesserung. • Wichtig: Kritik wird im Hinblick auf die Ziele formuliert. Es geht nicht darum, was man persönlich mag oder nicht mag.
  11. In der nächsten Iteration versuchen alle, die Ideen weiter auszuarbeiten.

    Nicht nur die eigenen, sondern auch die Ideen von anderen dürfen weiterentwickelt werden. Zum “Ideenklau” wird ausdrücklich ermutigt, sofern die Ideen nicht nur wiederholt, sondern ausgebaut und verbessert werden. Natürlich sind auch komplett neue Ideen erlaubt.
  12. Nach mehreren Runden “Sketch, Pitch, Critique” kommt es nicht selten

    vor, dass man Dutzende unterschiedliche Ideen und Ansätze als Skizzen an der Wand hängen hat. Oft kristallisiert sich schon während eines Workshops heraus, welche Ideen vielversprechend sind. Diese sind dann eine gute Grundlage für den folgenden Designprozess.
  13. Johannes Schardt precious design studio 040-3990 3999 [email protected] www.precious-forever.com Matthias

    Weber It’s the glue 040-4143 110 400 [email protected] www.itstheglue.com Bei Fragen könnt ihr uns gerne kontaktieren: