Mitunter sorgt die Einführung von einem Framework in eine Organisation dafür, dass das sprichwörtliche Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Abläufe und Strukturen, die sich über Jahre hinweg entwickelt haben, werden bedeutungslos und stattdessen gibt nun ein Framework zumindest in Teilen vor, was im Alltag zu tun und zu unterlassen ist.
Allerdings haben sich Abläufe und Strukturen in einer Organisation mitunter aus einem guten Grund entwickelt und erfüllen wichtige Funktionen, die vielleicht nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Ein Framework kann diese Funktionen nicht kennen und riskiert, sie bedenken- und ersatzlos zu streichen. Gleichzeitig bieten Frameworks bei der Einleitung von Veränderung eine hilfreiche Orientierung und so stellt sich die Frage: Woran, wenn nicht an Frameworks, kann ich mich bei der Gestaltung von Veränderung in meiner Organisation orientieren?
Wir beleuchten, was möglich werden kann, wenn Veränderung in einer Organisation nicht an Frameworks, sondern konsequent an einer funktionalen Sichtweise auf Abläufe und Strukturen ausgerichtet wird. Entfällt ein Framework als Referenz für die Gestaltung von Veränderung, so rückt die Arbeit mit Hypothesen und funktionalen Äquivalenten in den Vordergrund: „Wofür sind unsere derzeitigen Abläufe und Strukturen vermutlich nützlich? Wollen wir diesen Nutzen erhalten? Falls ja, durch welche Veränderung?“ Diese Fragen illustrieren, dass Veränderung auch einen bewahrenden Anteil in sich tragen kann. Veränderung jenseits von Frameworks erlaubt, dass solche Konkurrenzen in einer Organisation sichtbar und verhandelt werden können.
Der Vortrag richtet sich an Personen, die Verantwortung für die Gestaltung von Veränderung in einem Unternehmen tragen und jenseits von Frameworks nach Möglichkeiten dafür suchen. Das Ziel des Vortrags sind mehr selbstbewusste Entscheidungen im täglichen Miteinander.