Das zweite Veränderungsprinzip von Kanban ('Vereinbare evolutionäre Prozessverbesserungen') mag den Eindruck erwecken, dass ein Mandat für eine Kanban-Initiative - sobald einmal vereinbart - verlässlich und stabil ist. Dieser Vortrag beleuchtet Situationen, in denen diese Annahme nicht gilt. Solche Situationen können unter anderem dann entstehen, wenn ein Mandat unwissentlich auf einer Illusion von Verständnis (etwa durch gemeinsam verwendete und verschieden interpretierte Vokabeln) beruht hat und diese Illusion im Laufe der Zeit offensichtlich wird. Der Vortrag nennt mögliche Konsequenzen und betont die Notwendigkeit einer ständigen und gleichzeitig ethisch begründeten Suche nach einem immer wieder neuen Mandat für Kanban. Er beschreibt den Umgang mit solchen Situationen aus der Erfahrungswelt des Vortragenden; eine Vielzahl von Anekdoten illustriert dabei mögliche Symptome eines fehlenden Mandats, ethische Spannungsfelder und auf leisen Sohlen wiederentdeckte Mandate in der Praxis.