Sie möchten in Ihrer Organisation etwas verändern – und stehen vielleicht vor Fragen, die nicht einfach zu beantworten sind: Welches Maß an Veränderung benötigt und verträgt Ihre Organisation? Welche Veränderungen könnten Sie nachträglich bereuen und welche könnten ungeahntes Potenzial entfalten? Wie können Sie eine Veränderungsinitiative so gestalten und Veränderung so dosieren, dass Sie Ihre Organisation weder unter- noch überfordern?
Für Antworten auf diese Fragen richtet Kanban seine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die gegenwärtige Realität einer Organisation (mit all ihren geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen). Das erste Veränderungsprinzip von Kanban lautet "start with what you do now" und fordert Respekt vor unter anderem derzeit gelebten Prozessen, Rollen und Verantwortlichkeiten; allgemeinen Respekt vor dem Kontext einer Organisation.
Mit diesem Prinzip grenzt sich Kanban als Methode für Veränderungsmanagement von Frameworks ab, die durch ihre Einführung einen eigenen Kontext etablieren. Respekt vor dem Kontext einer Organisation soll die Wahrscheinlichkeit für eine maßgeschneiderte (und damit erfolgreiche) Veränderungsinitiative erhöhen und erlaubt zwar eine Festlegung von Zielen, nicht jedoch eine Festlegung auf eine künftige Organisationsform, die diese Ziele erfüllen soll. Eine solche Organisationsform entsteht in der Welt von Kanban evolutionär, und mit seinem dritten Veränderungsprinzip "encourage acts of leadership at every level" fordert Kanban dazu auf, mit dieser Freiheit (und Unsicherheit) umzugehen.
Der Vortrag möchte einen Eindruck davon vermitteln, wie Kanban den Kontext einer Organisation gleichzeitig respektieren und verändern kann. Er richtet sich insbesondere an Führungskräfte, die eine Einführung von Kanban erwägen und vorab ein Gefühl für den Charakter einer solchen Veränderungsinitiative bekommen möchten.